Die easy-Methode

Wie? Eine einfache Methode? Englisch lernen – easy? Schön wär’s (gewesen), wird sich so manche/r denken und sich an die eigene Schulzeit in der Unterstufe mit Frontalunterricht, farblosen Texten und grauen Routinen sowie auswendig lernen für/vor Prüfungen zurückerinnern …

Mit der easy-Methode wird’s bunt und unmittelbar erlebbar!

Lili Richter, Wien

Die easy-Methode beruht auf dem Konzept der Ermöglichungsdidaktik nach Rolf Arnold[1] und setzt deren Grundgedanken konkret um.

Demnach sollen SchülerInnen befähigt werden, selbstgesteuert und eigenverantwortlich zu lernen. Im Falle der Sekundarstufe 1 sind Lehr- und Lernziele durch den Rahmenlehrplan und die Anforderungen der Bildungsstandards (E8) größtenteils vorgegeben. Lernen ist aber immer ein persönlicher, individueller und aktiver Prozess. Dabei sollen SchülerInnen und LehrerInnen durch ihr Lehrwerk bestmöglich unterstützt werden. Die Lehrkraft ist nicht bloß Wissensvermittler, sondern der wichtigste Faktor beim Lernen:

„Kleine Klassen bringen nichts, offener Unterricht auch nicht. Entscheidend ist: der Lehrer, die Lehrerin … was SchülerInnen lernen, bestimmt der einzelne Pädagoge. Alle anderen Einflussfaktoren – die materiellen Rahmenbedingungen, die Schulform oder spezielle Lehrmethoden – sind dagegen zweitrangig.“

cf. John Hattie, in: Spiwak, M., (2013): DIE ZEIT Nr. 2/2013) [2]

Lernen kann man nicht erzwingen

Über die Hattie-Studie kann man nun diskutieren, wie über alle methodisch-didaktischen Modelle. Zu einigen Formulierungen („bringen nichts … zweitrangig“) im obigen Zitat sei angemerkt: andere (externe) Faktoren sind natürlich nicht unwichtig oder wirkungslos! Sie optimieren das „classroom management“ und sind integrale Bestandteile lebendiger, nachhaltiger Lehr- und Lernprozesse. Dazu Rolf Arnold:

„Lernen kann man nicht erzwingen, sondern lediglich anregen, fördern und begleiten. Damit das gelingt, müssen Lehrkräfte wissen, wie Lernen funktioniert, und sie müssen in der Lage sein, Lernprozesse zu initiieren, zu arrangieren, zu beraten und zu begleiten.“

cf. Arnold, R (2012): Wie man lehrt, ohne zu belehren. 29 Regeln für eine kluge Lehre. 3. Aufl. 2015

Lehrkraft als Coach

Lehrer und Coach Mr. Broomstick
Lili Richter, Wien

Als Coach regt die Lehrkraft demnach den Lernprozess an (Stichwort scaffolding: erste Anleitungen, Methoden) – dabei wird sie durch das easy zugrunde liegende Konzept unterstützt und entlastet.

Weiters sorgt die Lehrkraft für die nötigen Rahmenbedingungen und begleitet mit Hilfe einer handlungs-orientierten Didaktik die SchülerInnen beim Kompetenzerwerb und -ausbau.

Dieser Zugang erfordert auch veränderte (neue) Sichtweisen für Lehrkräfte: Ziel ist, dass unsere SchülerInnen selbstgesteuert, selbstwirksam und aktiv lernen. Um das zu ermöglichen, benötigen sie einerseits Selbstlernkompetenz, andererseits bedarf es anderer/neuer Methoden und Medien (z.B. virtuelle Lernumgebungen).

Rolf Arnolds praxisorientiertes Modell LENA [3] stellt Tipps und Methoden, die sich zur Umsetzung der Ermöglichungsdidaktik anbieten, zur Verfügung. Wichtig dabei ist S.P.A.S.S.

Englisch lernen mit der easy-Methode soll S.P.A.S.S. machen und macht es auch

S – selbstgesteuert: Wissen und Lernwege selbst bestimmen, Lernergebnisse überprüfen, Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen

P – produktiv: Vorwissen mit einbinden, entdecken, unterschiedliche Zugänge zulassen bzw. nützen

A – aktivierend: konkrete, praxisorientierte Arbeitsaufträge, Lösungswege finden, Initiativen entwickeln

S – situativ: positive Lernumgebung, scaffolding – d.h. erste Anleitungen, Musterlösungen, Methoden

S – sozial: Wertschätzung, Emotionen, Raum für Feedback, kooperative Erarbeitung von Lösungen, konstruktive Kommunikation

Mira_fröhlich
Lili Richter, Wien

D.h.  die Schülerinnen sollen aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt heraus den Englisch-Unterricht positiv und sinnstiftend erleben und auch später im Sinne des lebenslangen Lernens Zugang zu bzw. Zugriff auf die erworbenen Kompetenzen haben, z.B.

  • weitere Fremdsprachen lernen (erworbene Sprachlernstrategien im Englisch-Unterricht helfen beim Erlernen weiterer Sprachen in der Oberstufe bzw. später im (Berufs-)Leben)
  • vorhandene Kompetenzen und Strategien/Methoden zur Lösungsfindung auf andere bzw. neue Lern- oder Arbeitsbereiche übertragen

QR-Code easy-SongAuf den Englisch-Unterricht in der Unterstufe bezogen heißt das in einfachen Worten: Schluss mit den „Opfern“ eines  Grammatikregel- und Vokabellisten-Unterrichts, mit angstbesetzten (und Nachhilfe-unterstützen) Schularbeiten und Tests, und vor allem mit Pflichtschulabgängern, deren Credo lautet: „Nie wieder Englisch, wer braucht das“! Denn:

The easy songThere’s English all around us. We hear it every day. In music or in videos – just swipe the screen …” (zum easy song)

 

PS: Im Blog-Beitrag easy-FAQs“ erfahren Sie noch viel mehr über easy.

 


[1] Arnold, R. (2012): Wie man lehrt, ohne zu belehren. 29 Regeln für eine kluge Lehre. Heidelberg (Carl Auer). 3. Aufl. 2015 | Arnold, R. / Gómez Tutor, C. (2007): Grundlinien einer Ermöglichungsdidaktik. Bildung ermöglichen-Vielfalt gestalten. Augsburg (Ziel Verlag). Nachdruck 2017

[2] siehe auch: Die Hattie Studie

[3] LENA = Lebendiges und nachhaltiges Lernen. Dieses Modell wurde für die Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit dem WIFI Österreich entwickelt.

 

easy-FAQs

Titelbild_easy-FAQs_mit_easy folder

Diese easy-FAQs liefern Antworten auf die häufigsten Fragen zum Konzept des neuen Englisch-Lehrwerks aus dem VERITAS-Verlag.

1. Warum ein neues Lehrwerk?

  • Miras Freunde mit Sätzen I am from ...
    Lili Richter, Wien

    Die Welt soll für alle SchülerInnen, auch abseits der Schule, mit und über Englisch erschließbar gemacht werden. Der Link dazu ist ihr Smartphone.

  • Der schülerzentrierte Zugang erfolgt über die Welt der Kinder/Teenager (Videos, Songs, Freunde, Games, Memes, etc.), d.h. ein lebensnaher, handlungsorientierter Unterricht.
  • Sprache(rwerb) und Lernen sollen über positive Emotionen (Motivation, Freude; auf jeden Fall angstfrei!) erlebt und dadurch verankert werden. Das führt zu rasch sicht-, spür- und dokumentierbaren Lernerfolgen.
  • Lehrpersonen soll ein funktionierender Unterricht mit weniger Aufwand für sie, und mehr Erfolgserlebnissen (d.h. Motivation) auf Seiten der SchülerInnen, ermöglicht werden.

2. Wie soll das gehen?

  • Kleinschrittigkeit und überschaubare „Lernportionen“, Motivation & Erfolgserlebnisse machen im Rahmen der Ermöglichungsdidaktik Lernen als individuelle Erfahrung für SchülerInnen erlebbar. (siehe auch den Blogbeitrag „Die easy-Methode„)

easy_FAQs: Der Lernpfad

  • Der Strukturverlauf (Aufbau) und rote Faden (Storyline, Identifikationsfiguren) sowie der „Lernpfad“ (folgt einer Progression und ist auf alle Lehrwerksteile abgestimmt) gibt LehrerInnen wie SchülerInnen einen klaren Rahmen und somit Sicherheit.
  • Ein- bzw. Umstieg für Lehrerinnen so easy wie möglich, Stichwort: LehrerInnen-Komfortpaket, Top-Betreuung und Unterstützung

3. Was macht easy einfach anders?

Das easy Student’s Kit besteht aus folder, book, pad, grammar & how-tos, und vocab & sounds.

(Die Links in der oberen Zeile führen direkt auf www.scook.at zu Demoversionen der entsprechenden Betandteile. Sehen Sie außerdem dazu den Beitrag: easy in Bildern„).

easy-FAQs: Alle Print-Komponenten von easy

Der easy-Folder

3.1 Gliederung von easy 1

  •  5 Topics (Themenbereiche, GERS A1-A2) + ein Extra-Topic
  • 15 Units (Subthemen), d.h. 3 Units pro Topic
  • 45 doppelseitige Mikro-Lerneinheiten (Episoden), d.h. 3 Episoden pro Unit

3.2 Das „analoge Notebook“

easy-FAQs: Konzept des analogen Notebooks
Grafik: Stefan Podechtl, VERITAS-Verlag, Linz
  • Die ganzseitigen Bildimpulse („Bildschirmseite“) emotionalisieren und stellen eine Kontextualisierung her, die die Lösung der Tasks („Tastaturseite“) erleichtert.
  • Kleinschrittige Episoden machen die Lerninhalte für die SchülerInnen überschaubar und gut schaffbar.

 3.3 Struktur – Aufbau

  • In jeder Unit enthalten Impuls A und B neue Lerninhalte. Die dritte Episode dient der Wiederholung bzw. Differenzierung.
  • Die Tasks bauen aufeinander auf (Progression) und trainieren alle Skills. Der strichlierte Lernpfad beginnt beim Lernziel (oben rechts) und führt jeweils durch die Episoden. Verweise in die weiteren Komponenten zeigen entlang des Lernpfads weitere Lernmöglichkeiten an.
  • Im pad, das der Struktur des book folgt, finden SchülerInnen umfangreiches Übungsmaterial inkl. Verweisen zu interaktiven Aufgaben im E-Book PLUS.
  • Aussprachevideo in der VERITAS Mediathek
    easy in der VERITAS Mediathek App

    Jede Unit hat ein zentrales Grammatik-Thema. Dabei erarbeiten und leiten die SchülerInnen die Strukturen anhand von Beispielen ab (induktiver Zugang). Verweise führen ins grammar & how-to-Heft. Grammatik-Zusammenfassungen (nach Bereichen) dienen der Überprüfung.

  • Der thematische Wortschatz wird in den Episoden erarbeitet (My new words). Von dort führt der Lernpfad ins vocab & sounds-Heft zu entsprechenden Wortlisten (vocab sheets) mit Beispielsätzen und Illustrationen. Dazu gibt es Ausspracheübungen (mit Audios und Videos).

3.4 Storyline und Charaktere (Identifikationsfiguren)

(Lesen Sie dazu den eigenen Blogbeitrag: „Mira’s Magic World – Characters and Storyline)“

  • easy-FAQs: Mira, die HauptfigurJede Episode (Mikro-Lerneinheit) ist inhaltlich abgeschlossen, aber auch Teil der gesamten Geschichte. Sie bildet einen klaren Rahmen und gibt Sicherheit, lässt aber auch der Kreativität Raum. Das „magic element“ sorgt für Spannung und Neugier.
  • Die Lehrwerksfiguren, allen voran „magic character“ Mira, führen durch die Story (roter Faden) und stellen emotionale Bindungen zu den SchülerInnen her. Lerninhalte werden positiv und sinnstiftend erlebt und verankert, die Motivation steigt.
  • Die Einbettung von Erarbeitungs- und Übungsphase in einen emotionalen Kontext erleichtert vielen SchülerInnen das Lernen und steigert die Merkfähigkeit.

Es wurde oft versucht, aber noch nie erfolgreich umgesetzt: ein Schulbuch, das Lerninhalte in eine durchgängige Geschichte einbettet. easy hat es dennoch gewagt – und der Versuch hat sich gelohnt!

3.5 Die easy-Formel: analog + digital = hybrid

Die interaktiven Übungen von easy sind smartphone-optimierteasy-FAQs: Die easy-App ist eine native Smartphone-App

  • Das analoge, gedruckte Student’s Kit (mit der Sammelmappe) funktioniert auch „ohne Strom und Internet“. Ebenso der umfangreiche Teacher’s Guide, mit bereits eingetragenen Lösungen (und CD-ROM).
  • Erweitert und optimiert werden diese Print-Produkte durch digitale Komponenten – z.B.
    • zusätzliche interaktive Übungspakete für SchülerInnen (E-Book PLUS, easy App (Android, iOS)), beide für Smartphones optimiert
    • oder das digitale Angebot für LehrerInnen (z.B. Schularbeiten und „Extra Practice“ Arbeitsblätter auf der VERA-Plattform oder „Online Progress Checks“ auf scook.at.

Cover von leitfaden "That's easy", oberer TeilIm 20-seitigen PDF-Leitfaden „That’s easy“ werden die einzelnen Bestandteile von easy anhand von Fotos und Screenshots detailliert gezeigt und erklärt. Mit dem Button unten können Sie den Leitfaden downloaden.

Flipped classroom – dem Unterricht einen neuen Twist geben

Symbolbild Flipped Classroom
Flipped learning, flipped classroom oder umgedrehter Unterricht sind Begriffe, um die man im Bildungssektor heutzutage nicht herum kommt. Hinter all diesen Begriffen steckt das gleiche Konzept, wobei der Name Programm ist: Der Unterricht wird tatsächlich umgedreht. Die Inputphase erfolgt zuhause, oft über Videos, die Präsenzphase wird danach dazu genutzt, um intensiv zu üben und zu diskutieren. Sinnvoll umgesetzt, steckt in dieser Methode großes Potential. Continue Reading

Audiofeedback mit QR Codes

QR-Code-Feedback

Meinen ersten Blogbeitrag möchte ich mit einem Geständnis eröffnen: Ja, ich bin eine von diesen LehrerInnen, die einen Text nicht einfach „nur“ korrigieren können – und ich stehe dazu! Jedes Mal, wenn ich beginne, einen Text meiner SchülerInnen zu korrigieren, dann spüre ich das Verlangen danach, ihnen in einem Kommentar zu erklären, warum dieses und jenes Wort in diesem Zusammenhang nicht funktioniert oder warum eine spezielle Zeit hier falsch ist, und so weiter. Mir ist völlig klar, dass sich manche SchülerInnen meine Kommentare nicht durchlesen, aber manche tun es, und diese profitieren davon. Da dieses Vorgehen natürlich wahnsinnig zeitintensiv ist, ich aber gleichzeitig das Potential für meinen Unterricht nicht missen möchte, freue ich mich, verkünden zu können, dass ich mit Audiofeedback eine äußerst praktikable Lösung für dieses Dilemma gefunden habe! Continue Reading

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