Eine großartige und spektakuläre Methode, um beispielsweise grammatikalische Formen zu wiederholen (irregular verbs, comparison, adverbs…).
Keine Material-Vorbereitung nötig! 👍
Zwei Personen sind die players und spielen gegeneinander, alle anderen sind die „Spielkarten“, wie beim echten Memory-Spiel.
Die Player verlassen gleich anfangs die Klasse und bekommen nur die Information, dass sie dann zu einer Partie Human Memory eingeladen sind.
Version mit Dreiergruppen
Nehmen wir als Beispiel die irregular verbs. Die „Spielkarten“ tun sich in Dreiergruppen zusammen (Version mit Zweiergruppen wird unten beschrieben), und jede Gruppe wählt ein irregular verb. Jede Spielkarte ist eine Form davon. Jana ist „see“, Hussein ist „saw“ und Sarah ist „seen“. Hier kann übrigens Chaos entstehen, wenn die Schüler*innen sich ihre gewählte Form nicht merken!
Lassen Sie sich auf jeden Fall von allen Gruppen deren Formen sagen, bevor Sie die „Karten mischen“, um zu verhindern, dass es vier Gruppen gibt, die sich für go-went-gone entschieden haben. Nun verteilen sich die menschlichen „Karten“ in der Klasse, bei Platzmangel oder Zeitnot auch einfach auf ihren normalen Sitzplätzen.
Die zwei player kommen herein und decken „Karten“ auf, indem sie abwechselnd auf drei stehende MitschülerInnen zeigen. In der ersten Runde werden auf diese Weise vom ersten player zum Beispiel die Formen „brought“, „eat“ und „taken“ enthüllt. Ob brought jetzt die 2. Form ist oder die dritte, spielt keine Rolle.
Merken Sie etwas? Es gibt einen Grund, warum beim Kartenspiel Memory nur zwei zusammenpassende Karten benötigt werden, um sie einzusammeln. Bei drei Formen wird der Merk-Aufwand für die player deutlich höher, ist aber nicht unmöglich.
Einfacher mit Zweiergruppen
Wenn Ihre Klasse überfordert ist, fassen Sie zwei Formen in einer Person zusammen. Nico ist dann zum Beispiel „drink“, und Hussein ist „drank-drunk“.
Es wird sicher einige Zeit dauern, bis das erste Pärchen oder Tripel entdeckt ist, das ist aber sehr gut für alle beteiligten Gehirne, weil sie innerlich alle auf Hochtouren nach den dazu passenden Formen – in ihren Köpfen – suchen.
Während beim klassischen Memory zwei gleiche Karten aus dem Spiel genommen und eingesammelt werden, kann man in dieser Variante einfach die Gefundenen sich hinsetzen lassen, und auf der Tafel notieren, wer der beiden player diesen Punkt gemacht hat.
Gesprochenes erinnern ist schwierig
Der Wechsel von Bilderkarten auf gesprochene Signale (also keine Schmetterlinge oder Pilze, sondern Wörter in einer Fremdsprache) zeigt deutlich, dass es für einige Schüler*innen viel schwieriger ist, Gesprochenes zu erinnern als den visuellen Kanal zu benutzen.
Statt eine zweite Runde mit neuen playern zu spielen, empfehle ich Folgendes, um die Unterrichtszeit gut zu nutzen: Lassen Sie die zwei player nochmal ihre Eroberungen Revue passieren lassen, indem jede*r ihre/seine gefundenen Formen wiederholt, wenn nötig mit Hilfe aller Klassenteams.
Als abschließende Übung kann man noch für die Integration des Wiederholten alle Schüler*innen auffordern, aus dem Gedächtnis die Formen aufzuschreiben, die vorgekommen sind. Das stellt sicher, dass auch diejenigen, die während des Spiels eher passiv waren oder ein bisschen geträumt haben, sich nochmal anstrengen dürfen!
Irregular verbs sind natürlich prädestiniert für dieses Spiel, genauso eignen sich die comparison Formen: cheap – cheaper – the cheapest, expensive – more expensive – the most expensive, bad -worse – the worst usw.
Variante mit Frage – Antwort
Wenn Sie experimentierfreudig sind, probieren Sie mal Frage – Antwort: Jeweils zwei Schüler*innen tun sich zusammen und finden eine Frage mit dazugehöriger Antwort, das kann von very easy (What’s your name?, How old are you?, Where do you live?) bis komplexer gehen (Why did Susanne cry last night? Because her cat disappeared and didn’t come back).
Für diese Variante empfehle ich unbedingt, zwei getrennte „Kartengruppen“ zu machen, also alle Fragen an einen Ort zu platzieren, und alle Antworten an einen anderen, damit man immer eine Frage und eine Antwort auswählt. Wer schon öfter mal einen Blogbeitrag von mir gelesen hat, weiß vielleicht, dass ich das wirklich ernst meine, wenn ich so eine dringende Empfehlung abgebe – ich habe freundlicherweise schon alles, was schiefgehen oder in völliges Chaos ausufern kann, ausprobiert, damit Sie gleich die funktionierende Variante haben! 😃 Nett, gell?
Und einige Kreativköpfe denken jetzt vielleicht schon daran, eine reine why-because-Serie zu machen, was zu sehr lustigen Ergebnissen führen kann („Why was she late for school?“ – „Because I don’t like spinach!“ usw)
Denkaufgabe
Und jetzt eine Denkaufgabe für Sie: Für welche Inhalte kann man dieses Spiel noch verwenden?
Es müssen keine grammatikalischen Phänomene sein, sondern können auch Gegensatzpaare sein wie „boring – interesting“, „cheap – expensive“, „old – new“ usw. Fällt Ihnen eine unit aus easy ein, die sich gut für Paarbildung (oder Tripelbildung) eignet? Lassen Sie es uns wissen!
Wir freuen uns auf Ihre Inspirationen hier bei den Kommentaren!
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