Die früheren zwei Beiträge „easy 1 – Individuelles Lernen mit Arbeitsplänen“ (Teil 1 | Teil 2) erklärten die Grundlagen der Arbeit mit den Arbeitsplänen. In diesem Beitrag geht es um die Arbeitspläne zu easy 1. Lehrplan 2023 für Unit 2 und Unit 3.
Unit 2
Für die Unit 2 schrieben wir für jede Stunde einen Plan, der nur die Aufgaben für genau diese eine Stunde beinhaltete. Zu diesem Zeitpunkt beobachteten wir, dass die Schüler:innen sehr gut während der Stunde arbeiteten, aber zu Hause kaum Aufgaben machten. Rückmeldungen der Eltern zufolge wussten die Schüler:innen nicht, was genau sie zu Hause machen sollten. Aufgaben, die auf dem „Assignment“ Blatt standen, wurden abgegeben, aber darüber hinaus wurden die Aufgaben am Plan nicht fertig gestellt. Es reichte nicht aus, am Ende der Stunde hinzuweisen, dass die begonnenen Aufgaben fertigzustellen waren.
Ab Unit 2 standen die Aufgaben auf einer Seite, die entweder während der Stunde oder eben zu Hause bis zur nächsten Englischstunde fertig zu machen, bzw. vorzubereiten waren. Das erforderte auch manchmal, dass sich die Schüler:innen am Nachmittag trafen oder miteinander kommunizierten. Das war erwünscht, weil es die Teamarbeit förderte und sich die Schüler:innen so auch besser kennenlernen konnten.
Neu waren auch die Zeitangaben bei den jeweiligen Aufgaben. Damit sollten die Schüler:innen ihr Zeitmanagement beobachten und eventuell anpassen. Ganz besonders, wenn die Schüler:innen Videos in der Schule aufnahmen, konnten sie Stunden damit verbringen. Mit einer Zeitangabe sollten sie lernen, die Aufgaben zeitgerecht zu beenden. Damit sind wir noch mitten im Lernprozess und es braucht auch hier wieder viele Gespräche, Übung und Geduld bis es für uns zu einem sichtlich besseren Zeitmanagement der Schüler:innen kommt.
Unit 3
Ab Unit 3 passten wir die Pläne wieder etwas an. Aufgaben des A und B Teils waren differenziert, aber verpflichtend für alle. Die Aufgaben des C Teils bzw. der My new words und My page wurden als Auswahlmöglichkeiten angeboten. Die Aufgaben wurden nach den skills (reading, writing, speaking, listening) getrennt. Schüler:innen konnten sich in jeder Kategorie Aufgaben aussuchen. Somit hatten die Schüler:innen die Wahlmöglichkeit und konnten nach ihren Vorlieben Aufgaben erledigen. Durch die Wahlmöglichkeiten fiel es den Schüler:innen auch nicht allzu schwer, uns zu zeigen, was sie gelernt hatten – show off funktionierte hier wunderbar.
Selbstverständlichkeit tritt ein
Gegen Ende des ersten Semesters merkten wir sehr deutlich, wie selbstverständlich die Schüler:innen die Arbeitsschritte während des Unterrichts schon durchführten. Die Klassengemeinschaft war gewachsen und das miteinander Arbeiten funktionierte schon sehr gut. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt, welche Schüler:innen mehr Unterstützung brauchten, bzw. wussten wir jetzt auch schon, welche Schüler:innen uns bei der Hilfestellung assistieren konnten.
Lernen von peer to peer zeigte sich als großartige Chance, im Klassenverband Bildungsziele aus dem Lehrplan, fachlich und allgemein, umzusetzen. Auch die Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf konnten mit easy 1 viele Aufgaben abdecken und ihren verkürzten Plan gemeinsam mit anderen Schüler:innen oder mit Unterstützung der Sonderpädagogin und den anwesenden Lehrer:innen erledigen. Dass alle Schüler:innen hier Techniken erlernten und auch weitergaben, die lebenslanges Lernen fördern, ist sehr offensichtlich. Jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin konnten ihre Stärken einbringen und zeigen. Dadurch finden alle einen wertgeschätzten Platz in der Gemeinschaft. Mit diesen und vielen anderen positiven Beweggründen Planarbeit mit easy 1 einzusetzen, erfüllt uns mit großer Freude und Zufriedenheit – denn auch wir Lehrpersonen sollen uns im Klassenverband wohl fühlen und das gelingt für uns so ganz bestimmt.
Übungen aus dem easy pad
Sie haben sicher bemerkt, dass wir bei den Plänen keine Aufgaben aus dem pad inkludierten. Die Aufgaben im pad waren für uns Übungsaufgaben für zu Hause. Die Schüler:innen erledigten die Aufgaben selbständig, im eigenen Tempo bis zu einem vorgegeben Zeitpunkt. Dieser Zeitpunkt wurde auf der letzten Seite des Plans (Assignments) notiert. Wir stellten die Lösungen für diese Aufgaben auf Teams, damit die Schüler:innen auch gleich selbständig, eventuell mit Hilfe der Eltern, die Aufgaben kontrollieren konnten. Im Sinne von c+c (compare and correct) hatten die Schüler:innen so die Möglichkeit, selbstverantwortlich ihre Aufgaben zu erledigen. Für viele Schüler:innen waren die Aufgaben im pad eine gute Vorbereitung für die Schularbeit und eine extra Möglichkeit, Inhalte zu üben und zu festigen.
Ausblick
Auch unsere Pläne werden sich weiter entwickeln. Im zweiten Lernjahr mit easy möchten wir den Fokus auf Feedback legen. Wir möchten, dass die Schüler:innen lernen, über ihre Arbeiten nachzudenken. Haben Sie da Erfahrungen? Schreiben Sie mir und berichten Sie – ich bin sehr gespannt darauf!
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