Differenzierung. Ein heikler Begriff, weil darunter vieles zusammengefasst und damit auch Unterschiedliches assoziiert und verstanden wird.
Differenzierung. Ein heikles Thema, das immer auch mit einer hohen Erwartungshaltung einhergeht – von Schulbehörden und Eltern an LehrerInnen, die SchülerInnen in heterogenen Gruppen/Klassen bestmöglich unterrichten bzw. fordern/fördern sollen; von LehrerInnen an Schulbuchverlage & AutorInnen, die mit ihren Lehrwerken und Arbeitsmaterialien einen entsprechenden Unterricht bestmöglich unterstützen sollen.
Differenzierung. Ein Dauerbrenner, der LehrerInnen year-round bewegt – und v.a. auch dann besonders unter den Nägeln brennt, wenn man eine neue (erste) Klasse unterrichten soll und sich zudem für ein neues Lehrwerk entschieden hat …
Differenzierung. Eine Annäherung …
Was sagt beispielsweise der Lehrplan dazu?
[…] Aufgabe der Schule ist es, durch Individualisierung, Personalisierung und Differenzierung den Schülerinnen und Schülern die jeweils passenden Zugangsmöglichkeiten zu eröffnen, damit sie aktiv und zunehmend eigenständig ihre individuellen Leistungspotenziale und besonderen Begabungen entfalten können. […]
Und wie nähert sich easy dem Thema an? (siehe dazu auch easy 1. Teacher’s Guide, 1. Auflage 2020, S. 17-19):
[…] Differenzieren lässt sich einerseits über Bildung von Lerngruppen, andererseits über didaktische Maßnahmen innerhalb von Lerngruppen/ Klassen (innere Differenzierung, Binnendifferenzierung), z.B.Tasks mit/ohne scaffolding/ Hilfestellungen, Arbeitsformen, Projekte etc.
Individualisierung denkt weniger lehrer- und gruppenbezogen, sondern mehr von den Lernvoraussetzungen, -zielen und -wegen einzelner SchülerInnen her. Aufgabenstellungen und flexible Unterrichtsmethoden sollen dabei unterstützen.
Lerndiagnosen, unterschiedliche Ziele bzw. Erwartungshorizonte mit mehr oder weniger scaffolding/Hilfestellungen, ausführliches und motivierendes Feedback, flexible Unterrichtsformen mit entsprechenden Räumlichkeiten – und der/die LehrerIn an sich (als coach, facilitator und Vertrauensperson) ermöglichen autonomes/personalisiertes Lernen. […]
It’s the teacher, stupid!
Eine neue Klasse ist an sich schon eine Herausforderung: Sie als LehrerIn müssen die SchülerInnen und deren Bedürfnisse und Interessen in kürzester Zeit so gut kennenlernen, dass Sie auch deren Potenziale, Stärken und Schwächen einschätzen und entsprechend berücksichtigen können.
Es kommt also auf Sie als LehrerIn an. Das wissen wir nicht erst seit der Hattie-Studie … Sie als LehrerIn bauen wertschätzende Beziehungen auf, schaffen eine sichere Umgebung für die Entwicklung von Selbstvertrauen, bieten learning opportunities in abwechslungsreichen Gruppenkonstellationen und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lerngeschwindigkeiten, motivieren, ermutigen und bestärken, schaffen Routinen und Lerngewohnheiten, etablieren Rückmeldeverfahren, fördern Selbsteinschätzung, bauen Kompetenzen auf … Und das nicht zuletzt mit einer Auswahl an vielfältigen und offenen Aufgabenstellungen inkl. „scaffolds“ (Handlungshilfen), konkret: differenzierten Lernangeboten.
Gelungener Unterricht und Lernerfolg
Davon lässt sich u.a. Folgendes für gelungenen Unterricht bzw. schülerseitigen Lernerfolg ableiten (siehe dazu auch easy 1. Teacher’s Guide, 1. Auflage 2020, S. 15):
Lernen ist kein passiver, sondern ein aktiver und individueller Vorgang – und funktioniert am besten, wenn der Lernende zum Lernen motiviert ist und am Lernen Interesse und Freude hat.
SchülerInnen bringen unterschiedliche Lernerfahrungen und Lernvoraussetzungen, Stärken und Schwächen sowie Denkmodalitäten mit, auf die im Unterricht bestmöglich eingegangen werden soll. Ziel im Unterricht in einer heterogenen Klasse ist es also, für möglichst alle SchülerInnen lernförderliche Bedingungen herzustellen.
Dazu tragen (in easy) bei:
- klare Strukturen und Sicherheit, geeignete Lernumgebung, variantenreiches Üben – um so möglichst oft Situationen herzustellen, in denen SchülerInnen ein Erfolgserlebnis haben und ihre Kreativität und Selbstwirksamkeit erleben.
- individuelle Lernwege und auch individuelle Lernziele – um Schwächen mit Stärken auszugleichen, z.B. bei Übungen und auch Prüfungen SchülerInnen, die mündlich besser als schriftlich sind (oder gerne präsentieren), entsprechend berücksichtigen.
- Angebote & Anleitung zur Selbstreflexion über den Lernprozess. Hierbei unterstützen z.B. can-do-statements, Portfolio-Arbeit, Vocab log, Lerntagebuch usw.
Differenzieren & Individualisieren … – easy?
Differenzierung. Das Thema, das Ihnen unter den Nägeln brennt – und bei dem easy Sie bestmöglich unterstützen möchte. But first things first …
Machen Sie sich zuallererst mit easy, Ihrem neuen Lehrwerk, vertraut. Orientierung bietet Ihnen hierbei der easy Teacher’s Guide – ganz pragmatisch gedacht mit dem dortigen Vorwort (siehe dazu easy 1. Teacher’s Guide, S. 5) und v.a. auch mit dem Inhaltsverzeichnis.
Am Ende des Inhaltsverzeichnisses finden Sie auch den Hinweis, dass in der Ausgabe für LehrerInnen (also dem easy book mit den eingetragenen Lösungen), zahlreiche konkrete Vorschläge zur Differenzierung & Individualisierung für Sie bereitstehen.
Nach dieser Orientierungsphase mit dem Teacher’s Guide wollen wir Ihnen in Sachen Differenzierung & Individualisierung aber auch mit folgenden Blog-Beiträgen weiterhelfen:
- die easy-Methode:
Lesen Sie in diesem Beitrag, warum easy nicht nur Methode hat, sondern auch Methode ist … - „Differenzierung, Individualisierung und Personalisierung– eine Annäherung“
- „Wortschatzarbeit im Allgemeinen und mit easy“:
Die 6-teilige Blog-Serie von Tanja Greil (Fachdidaktik Universität Salzburg) hält viel Wissenswertes, Tipps und konkrete Beispiele aus easy für Sie bereit. - „Building the speaking habit„
Dieser Beitrag thematisiert die Wichtigkeit des Sprechens und seine Bedeutung als Motor des Sprachenlernens. - „Building the writing habit„
Dieser Beitrag thematisiert die Wichtigkeit kurzer Schreibanlässe in der täglichen Routine des Sprachunterrichts.
Individualisieren & Personalisieren – ganz einfach mit easy!
easy stellt die SchülerInnen ins Zentrum, möchte sie bei ihrem Lernen begleiten und zu individuellen und persönlichen Lernerfolgen führen – gemeinsam mit Ihnen als Lehrkraft.
Wie individualisieren, personalisieren und differenzieren Sie? Was sind Ihre diesbezüglichen Geheimrezepte, schönsten Erfolgserlebnisse oder auch größten Herausforderungen? Teilen Sie Ihre stories mit uns: schreiben Sie weiter unten einen Kommentar zu diesem Beitrag oder kontaktieren Sie uns, falls Sie einen eigenen Beitrag erstellen wollen.
In jedem Fall gilt: wir freuen uns auf Sie 😊
Literatur und Weblinks:
Gesamte Rechtsvorschrift für Lehrpläne – Neue Mittelschulen, In: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/Bundesnormen/20007850/Lehrpl%c3%a4ne%20-%20Neue%20Mittelschulen%2c%20Fassung%20vom%2019.06.2020.pdf, Juni 2020