In den Bänden easy 1 und 2 wurde mit den Wortschatz-Seiten ‚My new words‘ ein starkes Fundament für die sprachliche Produktion Ihrer Schüler*innen gelegt. Die Wortschatzarbeit, die Lerner*innen in easy 3 und 4 erwartet, dockt an dieses Fundament an und erweitert es wesentlich. Mit steigender Komplexität sprachlicher Strukturen und einer Zunahme abstrakter Ausdrücke und Themen ist die Vermittlung neuer Lernstrategien gefragt. Wie die easy characters, so wachsen auch die Wortschatzseiten in easy 3 und 4 mit den Schüler*innen mit und aus ‚My new words‘ wird ‚Working with words‘.
Bereits der neue Name der Wortschatzrubrik deutet auf die Veränderung hin, die den Kernpunkt der Wortschatzarbeit in easy 3 und 4 ausmacht: Ihre Schüler*innen machen einen großen Schritt in Richtung autonomer Wortschatzarbeit. Die kontextbezogene Einbettung des Wortschatzes bleibt dabei so bedeutsam wie bisher.
Lesen Sie weiter und finden Sie heraus, welche Übungsformate und Aktivitäten Ihre Schüler*innen und Sie auf den ‚Working with words‘-Seiten erwarten.
1. Systematische Wortschatzarbeit durch ‚Clustern‘
easy 3 und 4 baut das Repertoire sprachlicher Mittel Ihrer Schüler*innen systematisch auf. Durch das Clustern von Wortschatz auf unterschiedliche Weise – vielfach mithilfe von graphic organiser – lernen Schüler*innen, wie verschiedene words and phrases zueinander in Beziehung stehen.
- Schüler*innen erstellen Mindmaps bzw. ergänzen placemats zu bestimmten Themenfeldern. In manchen Fällen kommen die Schüler*innen auf Mindmaps zurück, die sie in früheren Units erstellt haben und erweitern diese. Somit kann eine Wiederholung von zuvor Erlerntem stattfinden und neues Vokabular mit bereits vorhandenem Wortschatz verknüpft werden. Andere Mindmap-Tasks regen die Schüler*innen nicht nur dazu an, neues Vokabular zu aktivieren, sondern auch dazu, ihre eigenen Ideen zu einem bestimmten Thema aufzuschreiben und somit ihr Vorwissen zu mobilisieren und vorhandenen Wortschatz zu recyceln.
Schüler*innen erstellen word clouds für vorgegebene Kategorien, z.B. online auf Kahoot oder Mentimeter. Die Kategorien (problems with friends (e.g. parties, sleepovers, being jealous …) …) stellen eine Art Scaffolding dar, um den Schüler*innen sowohl Struktur als auch Prompts für ihre word clouds zu geben. Je solider das sprachliche Fundament der Schüler*innen bereits ist, desto anspruchsvoller können die word clouds in thematischer Hinsicht werden und von den Schüler*innen zunehmend selbst gestaltet werden. Die word clouds laden zu verschiedenen Formen der Anschlusskommunikation ein (z.B. peer interaction/Diskussionen über die fertigen clouds) und sind somit ein praktischer Ausgangspunkt für eine vertiefte lexikalische und thematische Auseinandersetzung.
Der große Vorteil der Verwendung von graphic organiser ist, dass deren Offenheit eine entdeckende und personalisierte Wortschatzarbeit ermöglicht. Wortschatzarbeit mithilfe von Clustern kann in Form einer aktiven Untersuchung von Lese- und Hörtexten (Arbeit mit Transkripten) erfolgen. Dies kann das Bewusstsein Ihrer Schüler*innen dafür schärfen, dass Input eine sehr nützliche Grundlage für ihr eigenes Sprechen und Schreiben zu bestimmten Themen sein kann, und so eine aktive Lese-/Hörhaltung fördern.
Zur Kategorie ‚Clustern‘ gehören auch die folgenden Aufgabenformate:
- Schüler*innen finden Elemente für vorgegebene Oberkategorien.
- Schüler*innen identifizieren und begründen das Odd-one-out. Die notwendige Begründung setzt ein fundiertes Verständnis des aufgelisteten Wortschatzes voraus.
2. Systematische Wortschatzarbeit durch Word formation
Neben dem Clustern liegt ein Schwerpunkt der ‚Working with words‘-Seiten auf Word formation. Das Ziel dabei ist, das Bewusstsein der Schüler*innen dafür zu schärfen, wie Wortklassen zusammenhängen und Wortschatz systematisch erweitert werden kann – wertvolles Wissen, das es den Schüler*innen ermöglicht, durch das Erlernen und Abwandeln eines Wortes sogleich ein mehrfaches an Wörtern in ihr sprachliches Repertoire aufzunehmen.
- Schüler*innen erweitern Wortfamilien mit words and phrases. Oftmals wird das offene Format dieses Übungstyps durch die Einladung zur Verwendung eines (Online-)Wörterbuchs begleitet, wodurch personalisierte Antworten ermöglicht werden. Gleichzeitig lädt die Übung zu peer interaction und zum Ergänzen der von den Peers in Erfahrung gebrachten Wörter und Ausdrücke ein.
Schüler*innen ergänzen Word formation-Tabellen mit vorgegebenen Wortklassen, Synonymen, Antonymen sowie mit Beispielphrasen.
3. Zentrale Rolle von Kollokationen und lexical chunks
Die ‚Working with words‘-Seiten vermitteln Wortschatz eingebettet in sinnstiftende Wortumgebungen. Denn: Um ein Wort wirklich zu kennen, muss man nicht nur seine Bedeutung im Wörterbuch verstehen, sondern auch mit den sprachlichen Strukturen vertraut sein, in denen es üblicherweise verwendet wird. Die Kenntnis des Kontexts, in dem ein Wort verwendet wird, gibt Ihren Schüler*innen Sicherheit, fördert die produktive Verwendung des neuen Wortschatzes, erhöht Sprachflüssigkeit und verringert gleichzeitig das Fehlerpotential.
- Schüler*innen identifizieren zusammenpassende Teile von Kollokationen.
- Schüler*innen identifizieren das Odd-one-out.
- Schüler*innen erfassen chunks zu bestimmten Themenfeldern.
- Schüler*innen finden heraus, welche chunks und Paraphrasen eine ähnliche Bedeutung haben.
4. Kommunikation als Weg und Ziel der Wortschatzarbeit
Schritt für Schritt bereiten die ‚Working with words‘-Seiten den Weg für die eigenständige sprachliche Produktion Ihrer Lerner*innen. Die Schüler*innen verwenden den neuen Wortschatz schriftlich und mündlich in sinnstiftenden kommunikativen Kontexten.
- Schüler*innen wenden den neuen Wortschatz beim Verfassen von Texten unterschiedlicher Art an (Dialoge, Reizwortgeschichten, Meinungsäußerungen, Beschreibungen etc.).
- Schüler*innen üben die neuen words and phrases mündlich, indem sie selbst verfasste Dialoge vorspielen.
5. Förderung der Lernerautonomie und Vermittlung von Sprachlernstrategien in der Wortschatzarbeit
Wie die bisher vorgestellten Aufgabenformate zeigen, liegt der Schwerpunkt in easy 3 und 4 auf der eigenständigen Erarbeitung von Wortschatz. Um Ihre Schüler*innen langfristig in ihrer Entwicklung zu autonomen Sprachenlerner*innen zu unterstützen, wird auf den ‚Working with words‘-Seiten regelmäßig der Einsatz von Wörterbüchern angeregt.
- Schüler*innen nutzen (Online-)Wörterbücher selbstständig, um Wortfamilien abzuleiten, Wortfelder zu erkunden, Synonyme zu erfassen, unbekannte words and phrases zu übersetzen und Definitionen zu ermitteln.
Im Sinne einer entdeckenden und personalisierten Wortschatzarbeit werden die Schüler*innen immer wieder dazu ermutigt, sich words and phrases sowie Beispielsätze zu erarbeiten, die für sie persönlich interessant und relevant sind.
Durch die verstärkte Arbeit mit Definitionen und Umschreibungen oder auch icons/Symbolen lernen die Schüler*innen, wie sie die Bedeutung von Wörtern alternativ zur Übersetzung vermitteln können. Damit möchten wir unter anderem erreichen, dass Ihre Schüler*innen die wichtige produktive Strategie des Paraphrasierens entwickeln.
- Schüler*innen ordnen Wörter ihren Paraphrasen oder Definitionen zu.
- Schüler*innen schreiben Paraphrasen und Definitionen für Wörter.
Darüber hinaus fördern die ‚Working with words‘-Seiten auch die Entwicklung folgender Sprachlernstrategien:
- Schüler*innen leiten Rechtschreibregeln ab.
- Schüler*innen versuchen, die Bedeutung von Wörtern zu erraten, auf Grundlage ihrer Einzelwörter, Kontext, Ähnlichkeit zu anderen Sprachen.
Dieser Beitrag basiert auf den Wortschatz-Beiträgen von Dr. Tanja Greil hier am easy-Blog.
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