easy in use. Eine Schule berichtet.

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Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 begleiten wir eine Mittelschule, in der die 1. Klassen zum ersten Mal mit easy arbeiten. In den Gesprächen mit den Lehrer/innen erhalten wir wertvolle Rückmeldungen zum Unterrichten und Lernen mit easy.

Das zweite Semester des Schuljahres ist seit einigen Wochen in vollem Gange, Zeit für eine erste Rückschau:

In einem Schuljahr, das von distance learning und Schichtbetrieb geprägt ist, auch noch ein neues Lehrwerk in den 1. Klassen: War das eine besondere Herausforderung?

Lehrer/innen: Am Anfang war die Umstellung natürlich groß, weil sich alle Kolleg/innen neu orientieren mussten: der Umgang mit den 4 Bestandteilen des easy Student’s Kit, alle Schüler/innen bei digi4school / scook anmelden, den Schüler/innen und Eltern zeigen, wie sie die easy App und Mediathek auf ihrem Smartphone installieren können usw. Doch inzwischen haben wir mit den Kindern eine Routine gefunden, die gut funktioniert. Den easy folder haben alle in der Schule, dort bleiben die Teile des Student’s Kit, die wir gerade nicht brauchen. Wir haben den Schüler/innen auch erklärt, dass sie im easy folder die vocab– und grammar-Teile von allen vier Jahren sammeln werden.

Wie sieht Ihre Stundenvorbereitung mit easy aus?

Lehrer/innen: In der derzeitigen schwierigen Phase, in der die Lehrer/innen Präsenz- und Distanzunterricht jonglieren müssen, profitieren alle sehr von der klaren Struktur des easy book mit dem Lernpfad und den Verweisen auf grammar, vocab und auf das easy pad. Das ist eine große Erleichterung bei der Vorbereitung, aber auch die Kinder kommen im distance learning sehr gut zurecht.

Der Teacher’s Guide ist eine sehr wichtige Planungshilfe: Die Vorschläge in der rechten Spalte lesen wir immer! Auch wenn wir nicht alles umsetzen, finden wir interessante Anregungen und neue Ideen.

 

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(Ein Klick auf das Bild öffnet eine vergrößerte Ansicht in einem neuen Tab/Reiter)

Eine Lehrerin: Mit easy fällt mir die Planung der Stunden leichter denn je und es spart echt viel Zeit.

Wie kommen easy book und pad im Unterricht zum Einsatz?

Lehrer/innen: In einer produktiven Stunde machen wir eine Doppelseite, oben mit dem Bildimpuls oder kurzen Texten und unten den passenden Tasks. Das funktioniert wirklich gut, weil Input und Tasks genau aufeinander abgestimmt sind. Die Tasks im easy pad eignen sich dann perfekt als Hausübung. Zusätzliche Arbeitsblätter verwenden wir nicht, weil so viel Material im book und im pad vorhanden ist.

Eine Lehrerin: Die Kinder lieben die Wimmelbilder. Sie entdecken alle möglichen Details und fragen nach ganz vielen zusätzlichen Vokabeln. Da sind alle dabei.

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Alle Illus: Lili Richter, Wien

Wie sieht die Wortschatzarbeit mit easy aus?

Lehrer/innen: Grundsätzlich werden Vokabeln ganz viel durch die verschiedenen Tasks im book und pad gefestigt und wiederholt. Die My new words-Seiten im easy book verwenden wir immer als Lernwortschatz und wir verwenden diese Seiten ganz unterschiedlich zum Wiederholen: Manchmal bilden die Schüler/innen Sätze mit den Bildern und Wörtern oder bei den Mind-maps machen sie dann noch eigene Mind-maps.

Eine Lehrerin: Wir haben in Unit 6 statt einer class party eine snowball party geplant und eine Einladung mit WhatsApp gestaltet. Da waren alle mit Eifer dabei.

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Lehrer/innen: Für die ausführliche Vokabelliste im easy vocab-Teil nehmen wir uns immer genügend Zeit: Wir öffnen die Liste im E-book und die Schüler/innen verwenden in ihrem vocab-Heft einen Textmarker, um die wichtigen Wörter und Phrasen zu markieren. Abschreiben lassen wir die Schüler/innen die Listen nicht mehr. Wir üben dafür die Aussprache der Wörter und Phrasen und sehen uns die Beispielsätze an, denn so erkennen die Schüler/innen, wie die Wörter wirklich verwendet werden. Wir betonen, dass die vielen Phrasen besonders nützlich sind beim Schreiben und Sprechen, z.B. bei den daily routines.

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Wie gehen Sie mit Grammatik in easy um?

Lehrer/innen: Bei den grammar spots ist der Lernpfad sehr hilfreich: Denn einerseits verweist er auf die passende Nummer im easy grammar-Teil, wo die Grammatik mit Beispielen erklärt wird, und andererseits auf die passenden Tasks im easy pad. Das Übungsmaterial im book und im pad ist abwechslungsreich und aus unserer Sicht ausreichend.

Eine Lehrerin: Meine Kollegin und ich finden es gut, dass mit dem magic wand auf eine Struktur oder Besonderheit nur kurz hingewiesen wird, ohne zu einer großen Erklärung auszuholen.

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Nutzen Sie auch den induktiven Grammatikansatz zum entdeckenden Lernen in easy?

Lehrer/innen: Bisher haben wir immer zuerst die Erklärung im grammar-Teil besprochen und dann haben die Schüler/innen die Aufgabenschritte im Grammar spot gemacht.

Eine Lehrerin: Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die fortgeschrittenen Schüler/innen selbst etwas herausfinden können ohne vorherige Erklärung.

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Noch einmal zu den Tasks: Ist hier Ihrer Meinung nach für alle Schüler/innen etwas dabei?

Lehrer/innen: Bei reading und listening sind recht abwechslungsreiche Aufgabenformate mit anspruchsvollen und leichteren Aufgabenstellungen, so dass das Lese- und Hörverstehen sehr vielfältig trainiert wird.
Was die Schüler/innen motiviert, ist, dass sie bei vielen Tasks etwas aus ihrem Leben einbringen können.

Eine Lehrerin: Passend zur Coronazeit, in der viele Menschen zu Hause sind und ein Haustier haben möchten, haben wir in Unit 7 im book auf S. 63, Task 5 die Frage Why is it difficult to have a pet? diskutiert. Die Kinder waren total interessiert und wollten ganz viele Gründe formulieren.

Lehrer/innen: Bei den Schreib- und Sprechaufgaben merkt man natürlich bereits Unterschiede zwischen den leistungsstärkeren und -schwächeren Schüler/innen, aber bei vielen Tasks kann jede/r nach seinem/ihrem Können den Auftrag ausführen und das Lernziel dennoch erreichen.

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Wie lautet Ihr Zwischenfazit?

Lehrer/innen: Wir glauben, dass der Start mit easy an unserer Schule gut geglückt ist. Wir arbeiten sehr gerne mit easy, vor allem auch wegen der klaren Struktur. Die Schüler/innen sind begeistert von den großen Bildern und auch von den modernen Songs, vor allem lieben sie die easy App.

Wir haben bereits entschieden, dass wir im kommenden Schuljahr mit easy 2 in den 2. Klassen weitermachen und in den 1. Klassen wieder mit easy 1 starten.

Eine Lehrerin: Das Vorbereiten und das Unterrichten macht richtig Spaß. Ich muss sagen: Ich freue mich auf jede Englischstunde mit easy.


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Wollen Sie noch mehr zur Arbeit mit easy und den didaktischen Möglichkeiten erfahren? Dann könnten diese Blogbeiträge noch interessant sein:

Serie Wortschatzarbeit

(1) Kontextualisierung und Vernetzung
(2) Kontextualisierung und Vernetzung (2)
(3) Lexical chunks – Grundlagen
(4) Vorteile von lexical chunks
(5) best practice
(6) “My new words” im “easy book”

Sie können die gesamte Serie „Wortschatzarbeit“ als kostenloses PDF downloaden.

 

easy – Differenzieren & Individualisieren

Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 3)

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Komplexe bzw. anspruchsvollere Tasks beschränken sich in easy nicht auf die Abschnitte Challenge und My task, wie sie in den ersten beiden Beiträgen zum Thema „Komplexe Aufgaben – easy Tasks 1“ und „Komplexe Aufgaben – easy Tasks 2“ vorgestellt wurden.

Komplexität im easy 1 & 2 book und pad & Hinweise im Teacher’s Guide

Komplexe bzw. anspruchsvollere Tasks sind auch integrierter Bestandteil der Units:

  • In easy 1 & 2 book kommen komplexe Tasks zu verschiedenen Kompetenzbereichen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) vor.
  • Die Formate in easy pad dienen vorrangig der Festigung von sprachlichen Mitteln (Grammatik, Wortschatz) und können von den Schüler/innen selbstständig bearbeitet werden. Aber easy pad enthält auch komplexere Aufgabenstellungen.

Im Teacher’s Guide sind komplexe Tasks gekennzeichnet (rote Umrandung) und enthalten sehr oft zusätzliche Hinweise und ergänzende Schritte, z.B. als optionale Pre-/While-/Post-tasks oder Follow-ups), mit denen mehr Komplexität oder ein Bezug zur Lebenswelt der Schüler/innen geschaffen werden können.

Sehen wir uns eine Reihe von Tasks an, mit denen Schüler/innen verschiedene Kompetenzen in komplexerer Form trainieren:

Beispiele aus easy book:

Beispiel 1: easy 1 book, S. 99

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  • Hier können sich die Schüler/innen eine lebensnahe Situation vorstellen und eigene Wünsche ausdrücken, zugleich müssen sie ihr ‚Budget‘ im Auge behalten und sich auf die shopping list (= Outcome) mit ihren Partner/innen einigen.

Beispiel 2: easy 1 book, S. 63

Bsp 2
  • ‚Komplex‘ heißt nicht unbedingt ‚lange‘: Obwohl die Aufgabe scheinbar kurz ist, ermöglich es den Schüler/innen einerseits, ihr ‚Weltwissen‘ zu aktivieren, um Gründe nennen zu können, und andererseits sind sie gefordert, diese auf Englisch zu formulieren – mündlich, schriftlich, in Partnerarbeit etc., wie es sich für die Unterrichtssituation am besten anbietet. Für Schüler/innen, die Unterstützung brauchen, kann ich als Lehrer/in Scaffolds (sprachliche Mittel usw.) anbieten.

Beispiel 3: easy 2 book, S. 86-87

Bsp 3
Alle Illus: Lili Richter, Wien
  • Beim Lernziel Talking about superlatives sind zuerst auf S. 86 Karten zu Fantastic animals enthalten und dann auf S. 87 die Anleitung, wie in c) beschrieben.

Diese Teilaufgabe gewinnt an Komplexität, wenn sie z.B. mit Internetrecherche verbunden wird oder die Schüler/innen zur Gestaltung mehrerer Karten wie in der Abbildung angeregt werden. Das entstandene Kartenspiel können die Schüler/innen in Gruppen zur Festigung des Superlativs verwenden – analog zum Beispieldialog der Lehrwerkskinder.

Beispiel 4: easy 2 book, S. 37

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  • Komplexität beschränkt sich nicht auf produktive und interaktive Tasks, sondern spielt auch bei den rezeptiven Kompetenzen, hier: Reading eine Rolle. Damit die Schüler/innen, die Fragen in c) beantworten können, müssen sie über Gründe spekulieren und ihre Überlegungen zum Ausdruck bringen. Solche Fragestellungen sind komplexer als die T/F-Statements in a), für die die Schüler/innen Informationen im Text finden.

Beispiele aus easy pad:

Beispiel 5: easy 2 pad, S. 44

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  • Schritt a) ist repräsentativ für easy pad-Formate: Der Fokus liegt auf der Wiederholung grammatischer Formen (hier: past tense forms) eingebettet in eine Geschichte. Allerdings folgt auf das gap-filling noch ein offener Schritt, in dem die Schüler/innen aufgefordert werden, ein Ende für die Geschichte zu schreiben (sprachliche Mittel als Scaffolds werden bereitgestellt). Damit endet die Bearbeitung nicht mit dem Einsetzen der Verbformen, sondern es rückt das Verstehen des Textes in den Vordergrund. Denn das ist Voraussetzung, bevor sich die Schüler/innen ausdenken können. Dadurch gewinnt die Aufgabe an Komplexität und verschiedene Kompetenzen werden verknüpft.

Beispiel 6: easy 2 pad, S. 44

Bsp_6
  • Der erste Schritt a) ist ein gelenktes Übungsformat, wie sie im easy pad vorkommen: Der Fokus liegt auf der Festigung einer Struktur (hier: comparatives) eingebettet in einen passenden Kontext. Darauf folgt ein anspruchsvollerer nächster Schritt b), bei dem die Lebenswelt der Schüler/innen einbezogen wird und Schritt a) als Model (= Scaffolding) dient. Als Follow-up können die Schüler/innen ihre Poster ebenso vergleichen.

Beispiel 7: easy 2 pad, S. 56

Bsp 7
  • Diese Listening-Tasks sind Teil von Check what you know: Schritt a) setzt auf Verständnis der gehörten Information, wobei die Items unterschiedlich anspruchsvoll sind, Schritt b) fordert als komplexere Erweiterung von a) von den Schüler/innen eine Begründung für false-Statements. Um die letzte Teilaufgabe beantworten zu können, müssen die Schüler/innen das Gehörte interpretieren bzw. daraus Schlussfolgerungen ableiten. Diese dreischrittige Listening-Sequenz bietet durch die unterschiedlich hohen Ansprüche auch Differenzierungsmöglichkeiten.

Fassen wir abschließend die Ansätze in easy zusammen, die Komplexität integrieren:

  • Tasks knüpfen häufig an die eigene Lebenswelt der Schüler/innen an und ermöglichen ihnen, Vor- oder Weltwissen zu aktivieren.
  • Der Zugang bei komplexen Tasks ist offen: Es gibt viele Möglichkeiten der erfolgreichen Umsetzung, bei der die Schüler/innen ihre kommunikativen Kompetenzen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) trainieren und unter Beweise stellen können (oft in Kombination).
  • Bei interaktiven und produktiven Tasks ist das Lernergebnis (Outcome) klar definiert, woraus sich ein übergeordnetes Lernziel ableitet.
  • In umfangreicheren komplexen Tasks sind Schritte und Strukturen vorgegeben und es gibt meist ein Scaffolding-Angebot für Schüler/innen, die das in Anspruch nehmen wollen (z.B. sprachliche Mittel oder Ideen); dennoch kommt den Lehrer/innen weiterhin eine zentrale Rolle zu, diese Hilfestellungen zu ergänzen, vor allem auch in Form von Monitoring und Feedback, während die Schüler/innen die Tasks bearbeiten.
  • Komplexe Tasks beinhalten als wichtiges Element sehr oft die Interaktion der Lernenden oder lassen sich einfach um diesen Lernweg ergänzen, z.B. das Lernergebnis präsentieren oder austauschen.
  • Insgesamt regen viele Tasks die Schüler/innen zu problemlösendem, vernetztem Denken und zu individuellen Lösungswegen an und sind daher spannender als kleinschrittige Aufgaben mit vorhersehbaren Antworten.

 

Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 2)

Titelbild_Komplexe Aufgaben Teil 2_V1

Der erste Blogbeitrag zu „Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 1)“ definiert „komplexe Aufgaben“ gemäß der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Die Mittelschule: Änderungen ab dem Schuljahr 2020 /21 im Überblick [1], S. 32, als Aufgaben, die „das strategische und problemlösungsorientierte Denken fördern“. Der Beitrag enthält auch eine Darstellung der vier Stufen von Webbs Depth of Knowledge, wonach komplexe Aufgaben den Stufen 3 und 4 (kompetenzorientiert) zuzuordnen sind.

Webbs Depth of Knowledge
Webbs Depth of Knowledge

In easy gibt es verschiedene Ansätze, komplexe Tasks zu integrieren:

  • auf den Challenge-Seiten, die im easy 2 book in jedem der fünf Topics einmal vorkommen;
    Challenge-Tasks haben wir im ersten Blogbeitrag genauer betrachtet.
  • auf den My task-Seiten, die am Ende jedes Topic in easy 1 & 2 book vorkommen und eine komplexe, mehrschrittige Aufgabenstellung mit persönlichem Bezug umfassen;
    → Beispiele folgen in diesem Beitrag.
  • als einzelne Tasks in verschiedenen Units im easy 1 & 2 book und pad, die im Teacher’s Guide auch markiert (rote Umrandung) bzw. nach Webbs Stufen ausgezeichnet sind;
    → Verschiedene Beispiele dazu finden Sie im dritten Beitrag zu diesem Thema.

My task

In easy 1 und 2 bildet die My task-Seite immer den Abschluss eines Topic.

Hier eine komplexe Aufgabe aus easy 1 book:

My task: A new zoo

(am Ende von Topic 5/Unit 15 in easy 1 book, S. 129)

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Illus: Lili Richter, Wien. (Ein Klick auf das Bild öffnet eine vergrößerte Ansicht in einem neuen Tab/Reiter)

My task-Aufgabenstellungen kommen teilweise einer „Modellierung realer Problemstellungen“ nahe, wie sie Wolfgang Hallet [2] (2013, S. 2-3) für seine Auffassung von komplexen Kompetenzaufgaben fordert. Problem-solving ist laut Hallet das übergeordnete Merkmal aller komplexen Kompetenzaufgaben; das deckt sich auch mit der Definition in der bmbwf-Broschüre. Als weitere Merkmale einer solchen Aufgabe beschreibt Hallet:

  • sie umfasst Themen, wie sie in der Lebenswelt der Schüler/innen vorkommen;
  • sie ist offen (nicht geschlossen, wo es nur eine richtige oder falsche Lösung gibt);
  • sie definiert ein klares Lernergebnis (Outcome) – ein fertiges ‚Produkt‘, das die Schüler/innen erreichen sollen;
  • sie organisiert die Lern- und Arbeitsschritte auf dem Weg zum fertigen Produkt, ohne die Lösungswege kleinschrittig vorzugeben;
  • sie umfasst die notwendigen Materialien, Modelle und Anweisungen;
  • sie bietet auch Unterstützungsangebote (Scaffolding), die die Schüler/innen individuell und je nach Bedarf in Anspruch nehmen können (siehe dazu den Blogbeitrag: „Individualisierung durch Scaffolding„;
  • sie erfordert von den Schüler/innen die Entwicklung und Anwendung von problemlösenden Strategien sowie kognitiven, sozialen und kommunikativen Kompetenzen in der Fremdsprache;
  • sie formuliert daher kompetenzorientierte Lernziele aus der Sicht der Schüler/innen: I can …

Komplex wird eine Aufgabe durch die Orientierung an realen Situationen und durch die Integration einer Vielzahl von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Hallet (2013, S. 10) betont, dass ‚komplex‘ nicht gleichzusetzen ist mit ’schwierig‘:

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Für frühe Lernstufen muss der Situations- und Problemlösungsgehalt (z.B. sprachlich-diskursiv) vereinfachend modelliert werden. (…) Die Bearbeitung von komplexen Aufgaben muss von Beginn des Fremdsprachenlernens an (…) eingeübt werden, damit sich Routinen einstellen.

Zurück zu unserem Beispiel My task: A new zooerfüllt es die Merkmale nach Hallet?

  • zum Thema (zoo) werden die Schüler/innen einen Bezug herstellen können;
  • die Aufgabenstellung ist offen, denn in der Gestaltung und sprachlichen Umsetzung sind die Schüler/innen völlig frei;
  • es gibt einen klar definierten Outcome: a brochure for the zoo’s English visitors;
  • die Aufgabe wird durch mehrere Lern- und Arbeitsschritte vorstrukturiert, um die Bewältigung leichter zu machen, ohne aber einen bestimmten Lösungsweg vorzuzeichnen;
  • die Aufgabe beinhaltet Anweisungen, aber auch Ideen und Tipps zur ‚Lösung‘;
  • mit der Vorstrukturierung, den Ideen und Tipps bietet easy einen gewissen Scaffolding-Rahmen, aber in der gesamten Arbeitsphase kommt den Lehrpersonen noch eine zentrale Rolle zu, weitere Hilfestellungen anzubieten, z.B.: als Arbeitsvorbereitung Material mitbringen (lassen); die bestmögliche Form der Interaktion und Zusammenarbeit organisieren; die Gesamtstruktur der Broschüre besprechen; sprachliche Mittel sammeln (lassen); laufend Feedback einbringen usw.
  • um diese Aufgabe erfolgreich zu lösen, sind die Schüler/innen gefordert, vielfältige Kompetenzen anzuwenden, die jedenfalls strategisches und in Teilen auch erweitertes Denken (Webbs Stufen 3 und 4) erfordern: sie müssen zusammenarbeiten, die Struktur der Broschüre planen, sich ihren Zoo bildlich vorstellen und davon eine Karte zeichnen, sie müssen entscheiden, welche Informationen für Besucher wichtig sind, sie müssen einen informativen Text verfassen, sie müssen die Präsentation ihrer Broschüre vorbereiten und schließlich begründen, welche Broschüren ihnen gefallen;
  • kompetenzorientierte Lernziele aus der Sicht der Schüler/innen: I can … sind nicht ausdrücklich formuliert, lassen sich jedoch aus den verschiedenen Lern- und Arbeitsphasen leicht ableiten, z.B. I can draw a map of our zoo and label it, I can describe what visitors can/not do when they visit the zoo; I can say why I like a brochure …

Ein anderes My task-Beispiel aus easy 2 book zeigt, dass die Komplexität von Tasks auch an die Bedürfnisse der Schüler/innen angepasst werden kann. Die Basisaufgabenstellung sieht wie folgt aus.  

My task: Its my life

(am Ende von Topic 5/Unit 15 in easy 2 book, S. 129)

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  • Je nach Anleitung zu den einzelnen Schritten kann es eine Aufgabe nach Webbs Stufe 2 sein, die aber auch komplexer nach Webbs Stufe 3 gestaltet werden kann.
  • Als Lehrer/in kann ich die Schüler/innen bei Bedarf mit weiteren Arbeitsschritten versorgen. So kann es für Schüler/innen, die mehr Vorgaben zur Struktur oder zusätzliche lexical chunks benötigen, ein entsprechendes Scaffolding-Angebot geben.
  • Es bietet sich auch an, mündliche Interaktion der Schüler/innen als zusätzlichen Schritt vorzusehen. Hier kann es für manche Schüler/innen sinnvoll sein, ihnen weitere sprachliche Mittel mit Hinweisen auf passende Tenses (für past, present, future) zu geben oder ihnen die Möglichkeit einer schriftlichen Vorbereitung auf den mündlichen Austausch zu geben. So werden verschiedene kommunikative Kompetenzen kombiniert.

Verschiedene Anregungen zur Verwendung der My task-Seiten stehen den Lehrer/innen im Teacher’s Guide zur Verfügung.

Nach den komplexen Aufgaben, wie sie in den Challenge– und My task-Abschnitten vorkommen, wenden wir uns im dritten und letzten Teil der Blogbeiträge dem Thema „Komplexe Aufgaben – easy Tasks“ komplexen Tasks zu, die integrierter Bestandteil von Units in easy 1 & 2 book & pad sind.


[1] Abrufbar unter: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulsystem/sa/ms.html

[2] Hallet, W. (2013). Die komplexe Kompetenzaufgabe. Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, 124, 2-11. Hallet erklärt sein Modell komplexer Kompetenzaufgaben auch in einem Video, abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=1sxMiy4VdHg&feature=emb_logo


Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 1)

Titelbild_Komplexe Aufgaben Teil 1_V2

1. Was sind komplexe Aufgaben?

In der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Die Mittelschule: Änderungen ab dem Schuljahr 2020 /21 im Überblick [1], S. 32, widmet sich im Abschnitt FAQs ein Unterkapitel dem Thema „Aufgabenstellungen / Schularbeiten“. Darin wird die Frage „Was sind komplexe Aufgabenstellungen?“ wie folgt beantwortet:

„Der Komplexitätsgrad einer Aufgabenstellung zeigt sich darin, welche Art der Denkleistungen die Aufgabenstellung von Schülerinnen und Schülern fordert und welche Wege der Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung Schülerinnen und Schüler beschreiten, um zu einer Lösung zu kommen. Einen Plan entwickeln, Daten und Belege verwenden, Lösungswege argumentieren sind komplexe Anforderungen und stellen somit einen höheren kognitiven Anspruch dar, als das Wiedergeben von Informationen und Fakten oder das Anwenden von einfachen Verfahren. Da komplexe Aufgabenstellungen das strategische und problemlösungsorientierte Denken fördern, sind im Unterricht auch Schülerinnen und Schüler, die dem Leistungsniveau „Standard“ zugeordnet sind, mit komplexen Aufgabenstellungen zu konfrontieren und bei deren Bearbeitung und Bewältigung zu unterstützen.“

Aufgaben werden hier nach Webbs Depth of Knowledge [2] in vier Stufen (Levels) eingeteilt:

Webbs Depth of Knowledge
Webbs Depth of Knowledge

Komplexe Aufgabenstellungen fallen weitgehend in die Stufen 3 oder 4 nach Webb, in denen Lernende gefordert sind, strategisches oder erweitertes Denken anzuwenden und Kompetenzen zur Aufgabenbewältigung benötigen – Kompetenz als Verbindung von „Wissen, Können und Handeln“ [3].

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Der dahinter liegende Grundgedanke ist: „Das tägliche Leben ist komplex. Um unsere Schülerinnen und Schüler im Alltag gut handlungsfähig zu machen, sollten sie auch im Schulalltag regelmäßig und selbstverständlich mit komplexen Aufgaben konfrontiert werden.“ (Bergmann/Rothböck 2015) [4]

Was sind komplexe Aufgaben konkret für den Fremdsprachenunterricht, in dem die Entwicklung kommunikativer Kompetenz das übergeordnete Lernziel darstellt?

Beantworten wir die Frage mit Beispielen aus easy:

2. Welche komplexen Aufgabenstellungen finde ich in easy?

easy integriert Tasks, die von den Schüler/innen komplexere Denkleistungen erfordern oder ihnen individuelle Lösungswege ermöglichen, in verschiedener Weise:

  • Challenge: dieser Abschnitt kommt im easy 2 book in jedem der fünf Topics einmal vor als Abschluss einer Unit. Eine Challenge umfasst meist einen längeren schriftlichen Impuls und mehrere anspruchsvolle Tasks, die über die bloße Wiederholung von bekannten Inhalten hinausgehen.
    Was diese Abschnitte komplex macht, sehen wir uns weiter unten an.
  • My Task: diese mehrschrittigen Aufgabenstellungen mit einem klar definierten Outcome bilden schon im easy 1 book den Abschluss jedes Topic.
    Diese Art komplexer Tasks steht im Fokus des Blogbeitrags Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 2)„.
  • einzelne komplexe Tasks, die mehrschrittiger oder offener angelegt sind, als Teil einer Unit im easy 1 & 2 book & pad
    Beispiele dafür finden Sie im BlogbeitragKomplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 3)„.
Komplexe Tasks sind im easy 2 Teacher’s Guide markiert und nach Webbs Stufen ausgezeichnet.

 

Sehen wir uns Beispiele von Challenge-Tasks genauer an:

Challenge

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Im easy 2 book ist, wie oben schon erwähnt, in jedem Topic am Ende einer der drei Units ein Challenge-Abschnitt mit verschiedenen Tasks enthalten, zum Beispiel:

Reflecting on how you spend your free time

(Teil von Topic 4, am Ende von Unit 10: Free Time in easy 2 book, S. 86-87):

Diese Challenge bildet den Abschluss des grundsätzlich vertrauten Themenbereichs free time mit dem übergeordneten Lernziel: reflecting on how you spend your free time.

Der schriftliche Impuls ist eine Art ‚psychologischer‘ Test mit einer ‚Auswertung‘ zu Freizeittypen, ein Test wie ihn die Schüler/innen möglicherweise aus Teen Magazines kennen. So entsteht ein Bezug zu ihrer Lebenswelt nicht nur allgemein über das Thema free time, sondern auch über diese Textsorte.

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Die einzelnen Tasks auf der Seite darunter sind nach Webbs Depth of Knowledge unterschiedlich komplex: Sie können teilweise der Stufe 2, aber auch der Stufe 3 zugeordnet werden. Letzteres ermöglicht den Schüler/innen, verschiedene kommunikative Kompetenzen (schriftliche Produktion, mündliche Interaktion) mit problemlösungsorientiertem und strategischem Denken zu kombinieren.

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Tasks 1 und 2 gehen über reines checking comprehension hinaus, für die es nicht die eine richtige Antwort gibt. Sie umfassen mehrere Schritte und stellen einen persönlichen Bezug zu den Schüler/innen her.
Es wird außerdem kritische Reflexion angeregt: In Task 2 sind die Schüler/innen aufgefordert, ihr Testergebnis zur eigenen Selbstwahrnehmung in Relation zu setzen – und schriftlich zu begründen (Webb Stufe 3).

Task 3a ist ein geschlossenes Format, mit dem Leseverstehen überprüft wird; dazu müssen die Schüler/innen Informationen aus den Sprechblasen und dem Impuls kombinieren (Webb Stufe 2).

Task 3b erfordert schriftliche Produktion: Die Aufgabenstellung ist offen und die Schüler/innen sind frei in der Gestaltung (Webb Stufe 3).
Für Schüler/innen, die Hilfestellungen benötigen, steht aber auch ein Scaffolding-Angebot zur Verfügung: einerseits durch die Auswahl an Ideen von ‚Freizeittypen‘ und die bereit gestellten lexical chunks; andererseits dienen die ‚Testauswertungen‘ auf S. 86 als Model texts.

Task 4 ermöglicht den Schüler/innen mündliche Interaktion in der Form eines Rollenspiels, das mit einem (zumindest lebensnahen) Setting, vier Rollen und einem Outcome lose vorstrukturiert ist:

  • Problemlösendes Denken ist notwendig, weil die Rollen ein gewisses Dilemma in sich bergen. Die Schüler/innen haben die Challenge, Vorschläge zu machen, Kompromisse zu schließen und sich auf etwas zu einigen: a list of weekend activities (= Outcome). (Webb Stufe 3)
  • Als Scaffolding können die Schüler/innen das Vorwissen aus den vorangehenden Tasks verwenden, aber es stehen auch einige sprachliche Mittel zur Verfügung.
  • Für die Durchführung bieten sich noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten und Formen des Scaffolding an, z.B.:
    • Role cards, die die Schüler/innen selbst mit typischen Eigenschaften oder likes/dislikes ergänzen;
    • andere, selbstgewählte Rollen als die vorgegebenen;
    • konkrete Vorgaben zur Präsentation des Outcome usw.

It’s magic! als creative, collaborative writing task bildet den Abschluss der Challenge-Seiten. Hier können die Schüler/innen ihre eigenen Ideen mit jenen der anderen Gruppenmitglieder verbinden und sprachlich umsetzen, außerdem bekommen sie Gelegenheit zur Präsentation und Bewertung (Webb Stufe 3).

Andere Challenge-Seiten bieten auch komplexe Tasks nach Webbs Stufe 4, die die Schüler/innen zu erweitertem Denken anregen und auch mehr Zeit und Ressourcen beanspruchen. Das Beispiel unten zeigt, dass die Schüler/innen hier zunächst Ideen entwickeln, diese visuell umsetzen können (als Zeichnung oder als Collage mit Bildern aus dem Internet, Zeitschriften usw.), dann aber auch ihre ‚Erfindung‘ und deren Funktionen schriftlich beschreiben und schließlich präsentieren (ob mit mündlicher Erklärung oder als Posterpräsentation / gallery walk).

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Illu: Lili Richter, Wien

(easy 2 book, S. 31)

Im nächsten Blogbeitrag „Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 2)“ sehen wir uns Beispiele von My task-Seiten an und was ihre Komplexität ausmacht.

 


[1] Abrufbar unter: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulsystem/sa/ms.html

[2] Webb beschreibt in diesem Artikel die vier Levels: Webb, N. L. (2007). Issues Related to Judging the Alignment of Curriculum Standards and Assessments. Applied Measurement in Education, 20(7), 7-25.

[3] Siehe das Vorwort von Bildungsminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann in der BMBWF-Broschüre Das Pädagogik-Paket (2020, S. 5), abrufbar unter: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/zrp/pp.html

[4] Bergmann, L., & Rothböck, J. (2015). 5 Minuten für Aufgabenkultur. Abrufbar unter: https://www.lernende-schulen.at/pluginfile.php/3538/mod_folder/content/0/5mf039_Aufgabenkultur.pdf?forcedownload=1


Differenzierung durch Wahlmöglichkeiten – Creating Learning Opportunities

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In den Lehrplänen für die Mittelschulen[1], S. 11, und die AHS[2], S. 14, wird im fünften allgemeinen didaktischen Grundsatz zurFörderung durch Differenzierung und Individualisierungbei der methodisch-didaktischen Gestaltung „die Berücksichtigung der jeweils aktuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler“ betont. Neben den Möglichkeiten, die verschiedene Sozialformen (Einzel-, Partner- und verschiedene Gruppenarbeiten) sowie offene Lernformen bieten, wird die große Bedeutung von „Wahlmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler“ hervorgehoben.

Zusätzliche Lernwege und -gelegenheiten zu bestehenden Tasks in easy

In diesem Beitrag wollen wir uns ansehen, wie ich als Lehrer/in zusätzliche Lernwege und Lerngelegenheiten (Learning Opportunities) zu bestehenden Impulsen und Tasks im Lehrwerk schaffen kann und die Schüler/innen dadurch Wahlmöglichkeiten bekommen.

Dazu einige Beispiele aus easy 2 book

Wie in easy 1 finden wir auch in easy 2 book zahlreiche Bildimpulse. „Aus didaktisch-methodischer Sicht sind die Einsatzmöglichkeiten von Bildern, besonders bei Schülern mit Lernschwierigkeiten, nahezu endlos.“ (Haß/Kieweg 2012 [3], S. 247). So kann mit Bildern Vor- oder Weltwissen oder bekannter Wortschatz aktiviert werden, z.B. mit Fragen, von denen die Schüler/innen einige auswählen und zu zweit Antworten finden: Which museums do you know?, What can you do/see at an art museum? What are some rules for museums?

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Alle Illus: Lili Richter, Wien

Bilder eignen sich aber auch für zusätzliche Aktivitäten, bei denen die Schüler/innen einen persönlichen Bezug herstellen können:

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Personalisierung kann ich schaffen mit Anleitungen, durch die die Lernenden ihre Ideen einbringen können: Create your mind-map of weekend activities. Sie kann auch mit Partner- oder Gruppenarbeit für mehr Interaktion und Kollaboration verbunden werden: In your groups, compare your mind-maps. Which activities are the same? Which are different?

Input aus dem Lehrwerk, sei es Text, Text mit Bild oder auch gesprochene Sprache, kann ich verwenden, um die Schüler/innen aktiv beim Entdecken von grammatischen Strukturen, von Wortbedeutungen und Wortfeldern oder anderen Mustern miteinzubeziehen:

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Mit diesem Beispiel kann ich einen induktiven Grammatikansatz einbringen: Die Schüler/innen versuchen, die Parallelen bei den Verbformen zu beschreiben; mit weiteren Leitfragen (When are they walking home? What are they talking about? What are Jennifer’s plans? And Alex’s? Make a list.) zur Bedeutung dieser Zeitform können sie erkunden, weshalb diese Form in diesem Gespräch verwendet wird. Diese Form der Erkundung zeigt den Schüler/innen alternative Lernwege zur herkömmlichen Präsentation der Grammatikregeln auf, in der sie eine aktive Rolle einnehmen.

Der Input kann später zumindest teilweise als Modell dienen, wenn die Schüler/innen über ihre eigenen Pläne sprechen.

Neben Bildimpulsen und Input kann ich zusätzliche Lerngelegenheiten durch Erweiterung von Lehrwerksaufgaben entwickeln. Nehmen wir das Beispiel einer Schreibaufgabe:

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Zur Task-Bewältigung stehen den Schüler/innen je ein Bildimpuls zur Verfügung, zwei für die Textsorte relevante Hinweise (Titel und past simple) und einige sprachliche Mittel. Für manche Schüler/innen können aber zusätzlich pre-writing tasks eine sinnvolle Hilfestellung (=Scaffolding) sein. Ich kann verschiedene Optionen anregen: z.B. dass die Schüler/innen weitere nützliche Wörter und Phrasen sammeln; sich die Szenen, die den abgebildeten Bildern vorausgehen, skizzieren; ihren Partner/innen von dem Unfall zuerst mündlich erzählen. Auch für die post-writing-Phase kann ich weitere Lerngelegenheiten schaffen, indem die Schüler/innen ihre Stories austauschen und sich Feedback geben oder in Kleingruppen ihre fertigen Geschichten vortragen.

Für produktive Tasks (Speaking und Writing) kommt der pre- und post-task-Phase eine wichtige Bedeutung zu, damit Schüler/innen verschiedene Strategien und Wege zur Aufgabenerfüllung erlernen.

Bei den produktiven und interaktiven Tasks bietet es sich oft an, weitere Wahlmöglichkeiten zu schaffen, z.B. um Aufgaben für die Schüler/innen persönlicher oder authentischer zu machen. Bei der oben gezeigten Schreibaufgabe kann statt den vorgegebenen Bildern den Schüler/innen die Option eröffnet werden, über einen eigenen Unfall zu schreiben.

Oder wenn sich Schüler/innen mit einem Thema wenig identifizieren können, kann ich zusätzlich eine andere Kommunikationssituation anbieten:

easy_2-book_p_35Für Schüler/innen, die wenig oder nicht gerne lesen, können die Antworten wenig authentisch ausfallen und die Motivation für das Interview gering sein. Wenn sie aber Gelegenheit bekommen über andere habits zu sprechen, die auf sie tatsächlich zutreffen (z.B. listening to music, playing computer games), können sie die Interviewsituation als lebensnäher erleben.

Abschließend können wir die beschriebenen zusätzlichen Learning Opportunities, die sich aus im Lehrwerk enthaltenen Materialien ergeben, und die Lernpotenziale für die Schüler/innen (in der Grafik: SuS) zusammenfassen:

Grafik: Tanja Greil

Bei allen genannten Bereichen spielt die Möglichkeit zur Partner- und Kleingruppenarbeit eine wichtige Rolle: „Peer interaction can provide valuable language learning opportunities in a variety of classroom settings when teachers carefully consider their students, instructional goals, and classroom logistics to find ways to allow their students to reap the benefits of peer interaction in their language learning.“ (Adams 2018 [4], S. 14)

 


[1] Lehrplan Mittelschulen abrufbar unter: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/Bundesnormen/20007850/Lehrpl%c3%a4ne%20-%20Neue%20Mittelschulen%2c%20Fassung%20vom%2019.06.2020.pdf

[2] Lehrplan AHS abrufbar unter: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/Bundesnormen/10008568/Lehrpl%c3%a4ne%20%e2%80%93%20allgemeinbildende%20h%c3%b6here%20Schulen%2c%20Fassung%20vom%2005.12.2020.pdf

[3] Haß, F., & Kieweg, W. (2012). I can make it! Englischunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten. Seelze: Klett, Kallmeyer.

[4] Adams, R. (2018). Enhancing student interaction in the language classroom [pdf] Part of the Cambridge Papers in ELT series. Abrufbar unter: https://www.cambridge.org/elt/blog/wp-content/uploads/2018/05/CambridgePapersinELT_EnhancingInteraction_2018.pdf?utm_source=wobl&utm_medium=blog&utm_content=woblcontent&utm_campaign=Evolve&utm_class=download

 

Individualisierung durch Scaffolding

Titelbild_V3

Im Lehrplan für die Mittelschulen [1], S. 11, wird Individualisierung gemeinsam mit Personalisierung und Differenzierung als Aufgabe der Schule beschrieben, um „(…) den Schülerinnen und Schülern die jeweils passenden Zugangsmöglichkeiten zu eröffnen, damit sie aktiv und zunehmend eigenständig ihre individuellen Leistungspotenziale und besonderen Begabungen entfalten können.“ Dabei wollen wir Individualisierung nicht im strengen Sinn als „the maximum form of differentiation“ (Eisenmann 2019 [2], S. 58) mit individuellen Anleitungen für jede einzelne Schüler/in auslegen, da dies im täglichen Unterrichtsgeschehen kaum umzusetzen ist. Stattdessen sehen wir uns Individualisierung durch Scaffolding genauer an:

Scaffolding als Unterstützungsangebot, das den Schüler/innen bereitgestellt wird und bei dem die Lernenden individuell entscheiden, ob sie es in Anspruch nehmen wollen oder nicht (Hallet 2013 [3], S. 10 und Eisenmann 2019, S. 58).

EIN Lernziel für ALLE

Scaffolding im wörtlichen Sinne ist ‚das Gerüst‘ und genau diese Funktion erfüllen Scaffolds oder Handlungshilfen auch im Fremdsprachenunterricht: Alle Schüler/innen sollen mit Hilfe verschiedener Scaffolds das Lernziel erreichen und eine offene oder auch komplexe kommunikative Aufgabe (Task) bewältigen können. Es geht nicht darum, komplexe Tasks leichter zu machen, sondern den Lernenden ausreichend Lernstimuli und Unterstützung zur Bewältigung der Tasks zur Verfügung zu stellen.

Welche Scaffolds finden wir in easy?

Grafik: Tanja Greil

Beispiele zu allen Scaffolds aus easy 2 book:

Beispiel 1 (easy 2 book, S. 18 & 19)

Eine zentrale Form des Scaffolding stellt in easy die Einbettung aller Units und aller Impulse in die Storyline rund um Mira und ihre Freunde dar: dieses Setting und die Charaktere werden zu Beginn von easy 1 eingeführt, durchgehend visuell unterstützt und weiterentwickelt. So ist den Schüler/innen dieser Kontext in easy 2 bereits vertraut und sie können neuen Input dazu in Beziehung setzen:

Alex - new pupil
Alle Illus: Lili Richter, Wien

Alex_task_4

Alex_task_6

Sowohl Input als auch die dazugehörigen Tasks sind in die Storyline eingebettet und bieten den Schüler/innen ein ‚Gerüst‘ und die Möglichkeit der Identifikation.

Beispiel 2 (easy 2 book, S. 51):

Sprachliche Mittel und modellhafte Äußerungen zählen zu den am häufigsten bereit gestellten Scaffolds für produktive und interaktive Tasks. Sie können eine mündliche Interaktion in Gruppen oder zu zweit erleichtern:

easy_2_book_p_51Die Scaffolds kann ich als Lehrer/in noch ausbauen, wenn ich die Schüler/innen zu mehr Sprachproduktion und einem breiteren Spektrum an sprachlichen Mitteln anregen möchte.

Beispiel 3 (easy 2 book, S. 53):

Pre-fabricated chunks spielen auch bei der Bewältigung von Writing tasks eine wichtige Rolle:

easy_1_book_p_53Für diese Schreibaufgabe erhalten die Schüler/innen zugleich Tipps (= how to-Strategien) als weiteres Scaffold zum Verfassen der Geschichte. Für Schüler/innen, die noch mehr Hilfestellung benötigen, können weitere sprachliche Mittel erarbeitet werden oder in Partnerarbeit (= Interaktion & Kollaboration) als Brainstorming angeregt werden. Das Scaffold in Form der Tipps kann ich um konkrete Beispiele ergänzen (How can you describe the scary forest? Which adverbs of manner could you use?), damit die Schüler/innen wissen, was gemeint ist.

Beispiel 4 (easy 2 book, S. 91):

Content points als Teil von Tasks geben den Schüler/innen eine inhaltliche Struktur und Reihenfolge für interaktive oder produktive Tasks vor:

In den Anleitungen wird auch Interaktion und Kollaboration angeregt, wodurch sich die Schüler/innen gegenseitig bei der Ideensuche, beim Entscheiden und beim Formulieren unterstützen können. Für diese Art lebensnaher Aufgaben bieten sich weitere Scaffolds an: z.B. als how to-Strategie die Internetrecherche (siehe easy how tos), um authentische Informationen zu bekommen, oder konkrete Vorgaben, wie die Informationen gesammelt werden sollen und das Ergebnis präsentiert werden soll (= Teil der Vorstrukturierung von Tasks).

Der Vorstrukturierung von Tasks kommt eine besondere Bedeutung zu: je komplexer die Aufgaben, desto wichtiger diese Form des Scaffolding.

Beispiel 5 (easy 2 book, S. 57):

easy_2_book_p_57Die detaillierte Vorstrukturierung einzelner Schritte macht den Schüler/innen den Ablauf des Schreibprozesses bewusst und was zu beachten ist. Sie enthält auch visuelle Elemente: Es werden weitere Ideen bildlich dargestellt und es wird eine Mindmap zur Ideensammlung angeregt.

Visuelle Unterstützung ist aber nicht nur für die Entwicklung der produktiven Kompetenzen nützlich, sondern stellt auch wichtiges Scaffolding bei den rezeptiven Kompetenzen Reading und Listening dar:

Beispiel 6 (easy 2 book, S. 100):

easy_2_book_p_100

Bilder können mehrere Funktionen erfüllen:

  1. Sie schaffen einen situativen Kontext (hier: das Museum),
  2. sie aktivieren Vor- oder Weltwissen,
  3. sie erleichtern das Verstehen von Input (schriftlich oder mündlich) und
  4. sie können zugleich auch als Modell oder Impuls dienen für Beispiele, die die Schüler/innen dann selbst produzieren (hier z.B. die Verbotsschilder).

Die Beispiele zeigen, dass Scaffolds schon im Buch häufig in Kombination und nicht einzeln auftreten, dass ich aber als Lehrer/in noch weitere Scaffolds beisteuern kann und damit ein breiteres Unterstützungsangebot verfügbar mache, aus dem die Schüler/innen je nach Bedarf auswählen können.

Während die Schüler/innen eine kommunikative Aufgabe bearbeiten, spielt das Monitoring und das Feedback, das ich als Lehrer/in anbiete, noch eine weitere wichtige Form des Scaffolding dar.

Zusammenfassend möchte ich noch einmal die Frage aufgreifen:

Wie funktioniert Individualisierung durch Scaffolding?

Grafik_Individualisierung durch Scaffolding
Grafik: Tanja Greil

Die Individualisierung durch Scaffolding kann gelingen, wenn ich für alle Schüler/innen EIN Lernziel definiere, das sie durch die Bewältigung einer Aufgabe erreichen sollen, und verschiedene Formen des Scaffolding als Unterstützung zur Erreichung des Lernziels anbiete. Schüler/innen können Scaffolds heranziehen – oder auch nicht, wenn sie die Aufgabe bereits ohne Scaffolds bewältigen können.


[1] abrufbar unter: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/Bundesnormen/20007850/Lehrpl%c3%a4ne%20-%20Neue%20Mittelschulen%2c%20Fassung%20vom%2019.06.2020.pdf

[2] Eisenmann, M. (2019). Teaching English: Differentiation and Individualisation. Paderborn: Schöningh.

[3] Hallet, W. (2013). Die komplexe Kompetenzaufgabe. Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, 124, 2-11.

 

Das sagen VerwenderInnen über easy 1

 

easy 1 ist nun bereits seit einigen Monaten an österreichischen Schulen. Das sagen Verwenderinnen und Verwender des neuen Lehrwerks über ihre bisherigen Erfahrungen.

Schulstart und Eingewöhnung

schulstart_ist_geglückt.

gewöhnen_richtige_Wahl

Arbeit mit easy macht Spaß

Das Unterrichten mit easy macht Spaß

 

Begeisterung-bei-der-Arbeit-mit-easy-hält-an.

eignet sich gut für den Unterricht

Durchgehende Story

durchgängige story ist super

 

Aufgaben (analog und digital)

Aufgaben sind gut gewählt

 

interaktive Übungen auf scook

 

Teacher’s Guide

hilfreich ist der Teacher‘s Guide

vorgehen wie im Teachers Guide beschrieben

Songs, easy-App, Digitales

Alle Kinder haben die easy-App installiert

arbeiten sehr gerne mit der App

Hörbeispiele

Super Hörbeispiele

mit scook lassen sich auch diese Anfangsschwierigkeiten sehr gut meistern

 

Ausblick easy 2

gespannt auf das zweite Buchfreue ich mich auf easy 2

Werbung für die easy-Schulbuchreihe macheFeedback

Wie sind Ihre Erfahrungen mit easy? Schreiben Sie eine Mail an easy@veritas.at oder hinterlassen Sie hier einen Kommentar. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Lehrerpaar

 

Der Titel ist Programm: easy 3. New horizons

 

Mit easy 3 tun sich wirklich neue Horizonte auf, es kommen einige Änderungen, auf die wir Ihnen hier einen Vorgeschmack geben wollen.

Neues Format

Wie Sie im Titelbild oben sehen können, kommt easy 3 im Hochformat.

Warum vom „Notebook“ (Querformat) zum „Tablet“ bzw. Smartphone-Screen (Hochformat)? → Hochformat ist das gängige Leseformat und kommt den zunehmend längeren Lesetexten im book (i.e. Magazine-Style mit Realia-Texten und Fotos bzw. Foto-Illu-Collagen) entgegen.

Storyline

Alle Illus: Lili Richter, Wien *

Die easy-Figuren dienen als ‚roter Faden‘, der für die Kontextualisierung von Inhalten (Geschichten und Realia-Texte im Magazine-Style) sorgt. Die Characters sind nur noch zum Teil ‚Akteure‘. Sie bilden vor allem einen vertrauten Rahmen um die Inhalte (i.e. Kontext als ‚Scaffold‘, d.h. Hilfestellung).

Dieser Zugang entspricht dem real-life-Fokus und der Lebenswelt der SchülerInnen (d.h. es geht nicht mehr um magic und um faszinierende „erfundene Geschichten“). Das zeigt sich deutlich in den längeren Realia-Texten und entsprechenden Textsorten (z.B. blog posts, reviews, diary entries, adverts, etc.)

Themen und Inhalte

1   Friendship

2   Different countries, different cultures

3   Teenage life

4   Heroes and great achievers

5   Entertainment

Für alle Inhalte (Topics, Units) gilt: altersgerechtreal-lifezeitgemäß

Weiters: stärkerer Fokus auf Landes- und Kulturkunde (siehe Abb. unten), mehr fact/info-orientiert.

Characters

Auch die easy-Characters verändern sich (physisch und psychisch!) und wachsen mit den SchülerInnen mit. Mit Eintritt der Pubertät wird die bisher kindliche Anmutung sukzessive zum

Teenie-Aussehen und -Benehmen, z.B.:

  • Mira entwickelt sich sichtbar körperlich (Brustansatz, Frisur) und kämpft mit einer schwierigen Entscheidung …
  • Lilly ist erstmals verliebt und vertraut sich ihrem Tagebuch an …
  • Jennifer bleibt sportiv, wird aber ‚weiblicher‘ (cropped top, chinos) und wird sich ihres irischen Backgrounds bewusst …
  • Freddy, Miras älterer Bruder, schießt sichtlich in die Höhe, war ja bereits in Bd 2 launisch und verliebt …

Es bleibt jedenfalls spannend … 😊


* Alle Abbildungen stammen aus der Einreichversion vom Oktober 2020

 

 

Differenzieren in der ASO – it’s so easy!

easy1_book_S_20_my_school_things

Differenzierung ist geradezu zu einem „buzz word“ geworden, das häufig als übergeordneter Begriff für Personalisierung und Individualisierung verwendet oder sogar damit gleichgesetzt wird.

Differenzieren ja, klar – aber …?

Oftmals wird Differenzierung nicht als individuelles Lernkonzept für jede Leistungsstufe umgesetzt, sondern Aufgabenstellungen werden einfach in Umfang und Komplexität reduziert, siehe dazu auch Tanja Greils Beitrag Differenzierung, Individualisierung und Personalisierung – Eine Annäherung (August 2020):

„Es geht nicht darum, die sprachliche Aufgabe selbst leichter zu machen, sondern … ein flexibles ‘Gerüst’ (i.e. an Hilfestellungen) bereitzustellen, damit alle SchülerInnen die Aufgabe schaffen können.“

Mit „Mira’s magic world“ ist es mir sogar in einer Sonderschulklasse mit 4 unterschiedlichen Lernstufen (ASO 4 – ASO 8) möglich, individuell auf den Leistungsstand jedes einzelnen Kindes einzugehen und trotzdem am selben bzw. im selben Kapitel zu arbeiten.

Anhand eines praktischen Stundenbildes möchte ich Ihnen im Folgenden Impulse zur inneren Differenzierung anbieten.

easy 1 – UNIT 2 / Topic 1

Ich unterrichte in meiner Klasse fünf Schüler*innen mit Verhaltens- oder Lernbeeinträchtigung. Dabei versuche ich, den Lehrplan der 4., 5., 6 und 8. ASO zeitgleich zu erfüllen – was nicht immer einfach ist. 😊 In Englisch ist das mit dem neuen Lehrwerk für mich aber absolut „easy“ und außerdem lieben meine Kinder die unterschiedlichen (Bild-) Impulse rund um unsere Lieblingshexe.

Ein Praxisbeispiel aus den ersten Schulwochen

Zu Beginn der Stunde betrachten wir einmal gemeinsam das neue Impulsbild „My school things“.

easy1_book_S_20_my_school_things
Alle Illus von Lili Richter, Wien

Erste Eindrücke werden bereits auf Englisch oder Deutsch genannt. Jedes Kind kann so, seinem Leistungsstand entsprechend, mitarbeiten. Spielerisch können mit Hilfe dieses Impulses auch Phrasen wie „where is …, this is …, how many …, erarbeitet werden.

Jede neue Lernphrase wird von mir auch visualisiert. Da ich in meiner Klasse noch über eine gute alte Tafel verfüge, verwende ich Bild- und Wortkarten. Diese hefte ich verkehrt an die Tafel und wir spielen gemeinsam Memory. Dadurch wird lustbetontes, unterhaltsames Lernen aktiviert und zugleich der Unit-Wortschatz trainiert.

Danach erfolgt eine Zählübung, d.h. Finden und Zählen unterschiedlicher Gegenstände im Bild, aber auch direkt in der Klasse bzw. Umgebung des Kindes. Hierbei wird mit Hilfe von Nummernkärtchen der auditive Lernkanal bedient. Durch das Zählen und mündliche Wiederholen kann indirekt bereits die Pluralform „-s“ eingebaut werden, indem Schüler*innen bei der Benennung der Gegenstände die Endung besonders stark betonen müssen. Das hilft meinen schwachen Schüler*innen dabei, diesen „grammar spot“ einfach und nachhaltig zu festigen. Auch wenn mein Jüngster in seiner 4. ASO diese Form noch gar nicht können müsste, weiß er am Ende der Stunde genauso viel wie die anderen.

Eigenständig und/oder unterstützt

Nachdem wir spielerisch den notwenigen Wortschatz erarbeitet und mit Hilfe der Impulsseite diesen auch gefestigt haben, wollen wir das gemeinsam erarbeitete Wissen individuell abfragen.

Nicht jedes Kind benötigt meine persönliche Unterstützung bei Wiederholungs- oder Festigungsaufgaben. Auch hier „beinhalten“ zum Beispiel die Impulse im easy 1 book (page 21) bereits eine Vielzahl an Differenzierungsmöglichkeiten.

easy1_book_S_21_uebung_2 und 3

Während eigenständig arbeitende Kinder, deren Lernlevel bereits höher angelegt ist, Zählübungen (Nr. 2 und 3) gut ohne Unterstützung lösen können, werden meine schwächeren Kinder (bzw. Kinder einer niedrigeren Schulstufe) angeleitet.

easy1_book_S_21_uebung_4

Die Übung 4 („Lilly’s school bag“) ermöglicht eine gemeinsame Erarbeitung, da im Anschluss an die Vokabelarbeit auch die bereits zuvor gelernten Phrasen „recycled“, d.h. wiederholt werden können.

Anfangs hatte ich die Sorge, dass ich meinen älteren Schülern leistungsmäßig nicht gerecht werde und ihnen eventuell zu wenig zutrauen könnte. Aber ganz genau das Gegenteil ist der Fall!

Durch dieses gemeinsame Arbeiten merken die Kinder gleich, in welchen Bereichen sie sich sicher fühlen bzw. wo sie noch Unterstützung benötigen. Bekannterweise behält man Dinge nachhaltiger, wenn man sie jemanden erklären muss. Deshalb findet in meiner Klasse in dieser Phase der Festigung automatisch ein Buddy-Lernsystem statt. So ist es mir möglich, individuell auf einzelne Schüler*innen einzugehen – „Frontalunterricht“ wäre hier mehr als nur kontraproduktiv. Es kommt immer wieder vor, dass ich gerade bei einem Kind sitze und es unterstütze, und plötzlich steht ein anderes Kind, das ebenfalls Hilfe braucht, auf und sucht sich einen Lernbuddy.

Mira „verzaubert“ meine Klasse regelrecht! Die Kinder lieben sie und ihre Abenteuer und lernen individuell und differenziert, je nach Können und Vorlieben/Stärken, gemeinsam im Klassenverband. It’s really so easy!

Die Mischung macht es „easy“

In dieser Lektion geht es nicht nur um die Erarbeitung bzw. Festigung der Zahlen. Die Artikel „a/an“ werden mit Unterstützung des Grammatik-Heftes (p. 7) erarbeitet. Kindern höherer Leistungslevels ist dieser „grammar spot“ bereits bekannt und auch die entsprechende Regel oftmals vertraut. Warum daher nicht einmal eine Schülerin / einen Schüler in die Rolle des Lernbuddies stecken?

Diese Grammatikstruktur zu erkennen und zu erklären ermöglicht den leistungsstärkeren Kindern, ihr Wissen an ihre leistungsschwächeren Kolleg*innen weiterzugeben. Ihnen selbst fällt es leicht (Motivation!), die leistungsschwächeren Kids fühlen sich aber nicht unterlegen und können die „Buddy-Erklärung“ dann auch selbst wiedergeben. „Mini“-Arbeitsgruppen unterstützen auch die sozialen Aspekte in einer Klasse und können zu einer wertschöpfenden Zeit im Unterricht werden.

Zur Überprüfung der Lernziele habe ich nach dieser Gruppenphase die Übung 6 mit dem Hörbeispiel 10 angeboten. Dies ermöglicht mir einen Einblick in den Leistungsstand jedes Kindes und macht mich auf eventuell nötige weitere Übungs- und Fördermaßnahmen aufmerksam.

easy1_book_S_21_uebung_6

Reflexion des Wissens

Nach jeder Stunde fassen wir anhand des Impulsbildes nochmals zusammen. „Was hast du heute gelernt?“ ist eigentlich eine Standardfrage nach jeder Übungseinheit. Diese können die Kinder mündlich oder auch schriftlich beantworten. In einer kurzen Abschlussrunde halte ich jedes Kind nochmals dazu an, alle Lerninhalte der Stunde noch einmal durchzudenken und zu wiederholen.

Da auch die Lernergebnisse lernstärkerer Kinder präsentiert (und „analysiert“) werden, sehen Schwächere, welche Ziele auch sie noch erreichen können (Ermöglichung!). Dabei geht es aber nicht darum, eifrige Kinder hervorzuheben und schwache zu desillusionieren. Es geht um eine wertschätzende Darstellung aller Lerninhalte und -erfolge. Jedes Kind hat auf seinem Leistungsstand, innerhalb seines jeweiligen Vermögens, sein „Bestmögliches“ gegeben und wird durch eine solche Reflexion auch noch zu weiteren Zielen angespornt (Motivation).

Hausübungen differenziert anbieten

Nachdem bereits der Unterricht differenziert angeboten wurde, ist es auch notwendig, die Lehrstoffwiederholung und -festigung, d.h. die Hausübung, entsprechend auszugeben.

easy1_pad_S15_Nr_20

Hierbei unterstützt das easy 1 pad, der „Übungsblock“, hervorragend. Während Übung 19 und 20 (easy pad,  p. 15) für leistungsschwächere Kinder als Grundlage dienen, können Übung 21 und auch Übung 22 (ASO 8) wunderbar eigenständig erarbeitet werden.

easy1_pad_S16_Nr_21

Weitere Möglichkeiten sind „vertiefende“ Hausübungen, also Transfer-Tasks, wobei Schüler*innen z.B. irgendwelche vorhandenen Gegenstände zählen (ASO 4) oder den Inhalt des eigenen Federpennals beschreiben sollen (ASO 6).

What else?

Meine Schüler*innen (und auch ich) lieben die Songs und Chants in easy – sie entsprechen genau ihrem Musikgeschmack und deshalb erleben sie sie auch immer als motivierend und unterhaltsam. Natürlich gibt es auch hin und wieder einen „Bonus-Song“ als „Belohnung“!

Bild_Link_Video
Video: Ulrike Haider

(Anm. der Redaktion: In der kostenlosen Smartphone-App „VERITAS Mediathek“ können auch Sie sich alle Songs und Chants zu easy 1 und easy 2 anhören. [Stand: Dez. 2020] Den offiziellen easy-Song können Sie mit Klick gleich hier hören bzw. im Video oben).

easy_App_TrophaenFür meine Kids ist auch die easy App ganz toll. Wenn ich mich z.B. mit einem Kind intensiver beschäftige, können die anderen auch die Zeit nutzen, um am Handy Sterne zu erspielen. Die easy-Figuren begleiten die Schüler*innen durch die Übungs-Sets in der App, dadurch ist diese Art der Wiederholung und Festigung für die Kinder besonders wirkungsvoll, weil sie Bekanntes (die Figuren) mit den Lerninhalten verknüpfen können – das erhöht die Merkfähigkeit (Anker).

Wir vergleichen auch immer die bereits erworbenen Trophäen – da kommt schon so manches Mal der Ehrgeiz hervor (Wettbewerb spornt zu weiteren Zielen an, siehe oben).

Nach langem Suchen habe ich nun für meine Schüler*innen mit easy das Lehrwerk gefunden, das sich flexibel den ‚special needs‘ in meiner Gruppe anpasst.

Und jetzt finden wirklich alle Kids in meiner Klasse: English is easy!

 

easy-Charaktere wachsen mit

Figur Kate Final Band 2

Die Figuren aus easy Band 1 kennen wir ja nun schon eine Weile. Aber während Band 1 von easy noch frisch in der Schule ist, ist Band 2 natürlich längst fertig.

Und so, wie sich Ihre echten Schülerinnen und Schüler von der 1. zur 2. Klasse verändern, so verändern sich natürlich auch die Figuren in easy selbst, wenn sie älter werden.

Das wollen wir veranschaulichen anhand von Kate. Dazu hier nochmals einige Illus, wie wir Kate aus easy 1 kennen:

Alle Illus: Lili Richter, Wien

Figur Kate Final Band 1

Vorgaben für Kate in easy 2

Und das waren die Vorgaben der Redaktion für Kates Entwicklung von Band 1 zu Band 2:

  • Haarschleife soll weg, dafür Dutt, Haarband o.ä.
  • darf girly sein, aber keine oder andere Rüschen, Kniestrümpfe eher nicht mehr
  • gelb als Hauptfarbe soll für Wiedererkennbarkeit bleiben
  • keine starken körperlichen Veränderungen

Illustratorin Lili Richter hat daraufhin folgende verschiedenen Entwürfe für die etwas ältere Kate geschaffen:

Figur Kate Ideen für Band 2

Im Titelbild dieses Beitrags und hier folgend sehen Sie, wie Kate für Band 2 dann tatsächlich umgesetzt wurde. Eindeutig nicht mehr so kindlich wie in easy 1, oder?

Figur Kate Final Band 2

Auch alle anderen Figuren entwickeln sich natürlich weiter und verändern sich, wovon Sie sich im Blätterbuch von easy 2 überzeugen können.

Wenn Sie mehr zur Arbeit einer Illustratorin wissen möchten: Hier geht’s zu unserem Interview mit easy-Illustratorin Lili Richter.

Portraitfoto der easy-Illustratorin Lili Richter
Foto: Stephan Richter, Wien

 

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Gleich geschafft

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