Mit den für Smartphones optimierten interaktiven Übungen erleichtern Sie Ihren Schülerinnen und Schülern das spielerische Üben und Festigen. Diese Übungen sind Teil des Sets „Buch + E-Book PLUS“, das über die österreichische Schulbuchaktion bestellt werden kann.
So viele Übungseinheiten bietet easy im PLUS-Modul:
easy 1: 230 Übungseinheiten + 48 Flashcard-Sets
easy 2: 264 Übungseinheiten + 48 Flashcard-Sets
easy 3: 327 Übungseinheiten + 45 Flashcard-Sets
easy 4: 250 Übungseinheiten + 45 Flashcard-Sets
Wenn Ihre Schüler*innen von digi4school auf scook kommen, wählen sie das (unten links grün eingekringelte) easy-pad, weil sich die Übungen natürlich im Übungsblock befinden, egal, ob in der gedruckten oder in der digitalen Ausgabe. Wichtig: Die interaktiven Übungen unterscheiden sich inhaltlich von den Übungen im gedruckten easy-pad.
Es öffnet sich daraufhin die entsprechende Übung und kann – ganz im eigenen Tempo und beliebig oft – durchgeführt werden.
Die stets geduldigen, neutralen Rückmeldungen erleichtern dabei gerade schwächeren oder introvertierten SchülerInnen das Üben.
Um selbständig mit den interaktiven Übungen wie oben beschrieben zu üben, brauchen die SchülerInnen Sie als Lehrperson also nicht. Dafür war/ist nur die Bestellung des Sets „Buch + E-Book PLUS“ notwendig.
Variante 2: easy-homework — Aufgaben mit interaktiven Übungen stellen
Seit Herbst 2021 gibt es das sogenannte digitale Klassenzimmer von digi4school, der Plattform des Bildungsministeriums für digitale Lehrwerke.
Die folgenden Checklisten zeigen Schritt für Schritt, wie Sie als Lehrperson Aufgaben stellen, wie Ihre Schüler*innen diese interaktiven Aufgaben durchführen und wie Sie als Lehrperson die automatisch erstellten Ergebnisse einsehen, speichern und ausdrucken können:
Der folgende Link zur Webinaraufzeichnung vom 28.9.2021 lässt die Aufzeichnung genau zu dem Zeitpunkt starten, wenn Helena Hirsch und Karl Hofbauer konkret vorzeigen, wie mit den oben verlinkten Checklisten Aufgaben mit interaktiven Übungen von easy genutzt werden können.
Gleich vorweg: Mira und ihre Freunde begleiten auch in der 6. Schulstufe Schülerinnen und Schüler durch das Englisch-Schuljahr.
Während sich die Storyline in easy 1 im persönlichen Umfeld der Kids bewegt (Mira’s magic world: engere Umgebung, i.e. Schule – Freunde – Familie – Pets – ‚Magic and Monsters‘), erweitert sich der Fokus in easy 2: Out and about with Mira.
Freizeitaktivitäten (camps, hobbies)
Zukunft und Umweltbewusstsein (future times), Umwelt entdecken
Die meisten Figuren sind SchülerInnen bereits gut bekannt. Allerdings sind bereits ‚zu Schulbeginn‘ bei einigen Characters leichte Veränderungen sichtbar (Kleidung, Hairstyle)
Adam ist für ein halbes Jahr in Los Angeles, dafür kommt ein neuer Klassenkamerad (Alex aus Schottland) sowie ein neuer Klassenlehrer (Mr Jackson). Die Characters treiben weiterhin die Inhalte/Storyline voran.
Magic – fantasy/action – real life
„Real life“ ist angesagt! Fantasy-Elemente (utopia/future times, spooky books, superpowers, monsters) sorgen weiterhin für ‚action & suspense‘. Doch – wie geht es mit Miras Zauberkraft weiter?
Mehr Fotos bzw. Foto-Illu-Collagen zugunsten längerer Texte
Die kommunikative Progression zeigt sich in den zunehmend längeren Texten und Textsorten: blog posts, text messages, letters/emails, postcards, (spooky) stories, etc. – d.h. weniger ganzseitige Illustrationen, dafür mehr Fotos und Foto-Illu-Collagen. Stärkerer Fokus auf Individualisierung / Personalisierung
Die Rubriken My page und My task gibt es nach wie vor:
My page: zum Individualisieren, Personalisieren
My task: Mini-Projekte, die alle Kompetenzen umfassen
Neu sind die Challenge-Impulse. In jedem Topic bietet ein Challenge-Impuls statt des bekannten C-Impulses anspruchsvollere bzw. umfangreichere Texte, Tasks und Themen. Die Challenges sind durch die farbliche Unterscheidung leicht erkennbar:
Warum ‚Challenge‘? Neben mehr bzw. weiter aufbauendem Wortschatz (Redemittel, chunks, Kontext) können sich SchülerInnen an teils offeneren, komplexeren Tasks (Webb 2, 3, 4) versuchen.
Die Rubrik My new words im book (visualisiert/Redemittel/chunks) dient zur Individualisierung und Wiederholung (bes. auch für lernschwächere SchülerInnen).
Erweiterter Teil vocab & sounds: jetzt mit 4 vocab sheets pro Unit (teils illustriert, stets kontextualisiert, chunks) und extra info und extra task(s)-Abschnitten.
Sounds: Aussprache/Intonations-Übungen (Listenings, Videos) in der Mediathek-App.
Siehe auch die sechsteilige Serie „Wortschatzarbeit“:
Impulse zu UK, USA, Scotland (Extra Unit „out & about“) sowie Aktivitäten wie (Summer)Camps, Halloween, Freizeit (Sport, Gaming), Klassenreisen, usw.
Reminder: Nicht neu, aber wichtig … der easy-Folder
Die Ringmappe zum Sammeln (Grammatik, Wortschatz, Blätter aus dem pad, Portfolio-Arbeiten, etc.) kann und soll natürlich auch im 2. Jahr weiterverwendet werden.
Wenn die Grammatikblätter und vocab sheets des 1. Bandes laufend abgelegt wurden, haben SchülerInnen im 2. Jahr sowohl die „Jahrgangs-Grammatik“ als auch den bereits erarbeiteten Wortschatz des Vorjahres immer zur Hand. So wird ihnen „ermöglicht“ (→ Ermöglichungsdidaktik), sich zu erinnern, zu wiederholen bzw. weitgehend selbstständig nachzuschlagen.
Und was Ihren Unterrichtsalltag auf jeden Fall erleichtert …
Der easy Teacher’s Guide – Ihre ‚Ausgabe für LehrerInnen‘ ..
in der die vier easyStudent’s Kit -Teileallin one praktisch zusammenfasst sind
die Sie in Ihren easy-Folder einlegen können und so in der Klasse immer alles Notwenige beisammen haben
mit bereits eingetragenen Lösungen, didaktischen Hinweisen, Teaching tips zur Arbeit mit den Impulsen & Tasks, und einer CD-Rom mit allen Audio-/Video-Tracks und Kopiervorlagen – für Ihre rasche und mühelose Unterrichtsplanung
Vorschläge zur Differenzierung und Individualisierung bzw. Auszeichnung der Komplexität von Tasks (nach Webb 1-4)
Von dort kann dann auf die interaktiven Übungen von easy auf unserer Verlags-Plattform scook zugegriffen werden und Sie können Aufgaben mit interaktiven Übungen stellen, ohne dass Sie oder Ihre SchülerInnen sich auf scook registrieren müssen. Das erspart Ihnen viel Zeit und Aufwand beim digitalen Unterrichten. Weitere Infos dazu folgen.
Wer in der vierten, fünften oder sechsten Stunde Englisch unterrichten muss, ist nicht zu beneiden. (Ich selbst habe oft Englisch in der achten oder neunten Stunde, deswegen kommen diese Übungen wirklich aus der Praxis!)
Die morgens noch manchmal vorhandene Konzentration ist bei den meisten SchülerInnen verpufft und man selbst ist vielleicht nach einigen Unterrichtsstunden auch nicht mehr ganz taufrisch.
Die folgenden Konzentrationsübungen mit den Fingern sind eine gute Challenge, weil sie auch ein bisschen Psychotest-Charakter haben: Wie lange bleibe ich dran, bevor ich aufgebe, oder gebe ich eine Rationalisierung à la „ich bin eher gut in Sprachen und nicht in Feinmotorik, das ist nichts für mich!“ ab, damit ich mich nicht damit beschäftigen muss?
Am besten ist es, man findet diese Übungen auch ein bisschen lustig und kann über sich selbst lachen!
Alle Übungen sind auch in „Corona-Zeiten“ durchführbar!
Konzentrationsübungen mit den Fingern
Hand stempeln
Eine Hand bildet einen „Teller“: Alle Finger sind ausgestreckt und der Daumen zeigt in dieselbe Richtung wie die Finger, ist also angelegt und nicht abgespreizt – das ist wichtig!
Alle Fotos: Andrea Klein
Die andere Hand bildet eine Faust mit Daumen nach oben.
Mit dieser Faust schlägt man nun (liebevoll!) auf den Handteller. Ganz einfach.
Und nun wechseln: Die Faust wird zum Teller (mit anliegendem Daumen!) und der bisherige Teller wird zur Faust mit Daumen nach oben. So lange wechseln, bis es reibungslos geht.
Sobald es langweilig wird, können wir einen Gang höher schalten: Das Ganze jetzt umgekehrt!
Der Teller hat einen abgespreizten Daumen
und die Faust, die draufschlägt, ist nun eine Faust ohne Daumen.
Und für die, die gar nicht genug bekommen können: Wechsel 4-4-4-etc, also immer viermal mit Daumen nach oben und viermal mit abgespreiztem „Tellerdaumen“. Manchmal ist man froh, dass es Fotos gibt…! 😊
L und O
Eine Hand formt ein L aus Daumen und Zeigefinger,
die andere ein O mit abgespreizten Fingern, wie hierzulande das Zeichen für OKAY.
Achtung: Das L besteht nur aus zwei Fingern und nicht aus der gezeigten Zahl fünf, und das O ist kein Fernglas, durch das man schaut, sondern es hat Kakadu-Federn.
Und nun ganz einfach wechseln!! 🙂
Halber Gorilla
Beide Hände sind am Brustkorb. Eine macht eine Faust und klopft sanft, die andere ist flach und wischt auf und ab. Immer wieder wechseln!
Nicht jede Schülerin / jeder Schüler ist glühender Fan von diesen Übungen, auch nicht jeder Lehrer und jede Lehrerin! Bevor Sie so eine Übung zeigen, ist natürlich Voraussetzung, dass Sie sie selbst beherrschen, sich aber auch zugleich immer zurückerinnern, wie zäh es am Anfang war.
Wer es nicht gleich kann, ist auf jeden Fall sehr „menschlich“, bieten Sie also Ihren Sprösslingen gerne ein „Welcome to the club of humans!“ an. Das erleichtert ihnen das Weitermachen. Ich habe bisher übrigens noch keinen Zusammenhang zwischen dem Spielen eines Musikinstrumentes und der schnelleren Beherrschung dieser Übungen entdecken können. Dafür zeigen diese Übungen ganz deutlich, dass man zu Meisterschaft gelangt, wenn man dran bleibt und es immer wieder versucht. Bieten Sie auch Vergleiche an wie: „Niemand kann sofort beim ersten Mal Einrad fahren oder auch nur Skateboard, auch nicht jonglieren, und niemand konnte mit drei Jahren seine Schuhe zubinden, das musste alles durch Wiederholung gelernt werden.“
In vielen SchülerInnen-Hirnen kursiert noch das Modell der beiden Gehirnhälften, die angeblich unterschiedliche Aufgaben haben, und die man durch Überkreuzbewegungen oder liegende Achten „zusammenführen“ kann. Mittlerweile weiß man, dass die Trennung der Gehirnhälften nicht ganz so krass ist wie in den 80er und 90er Jahren postuliert wurde, aber der Gedanke, die Hälften zum Zusammenarbeiten zu bewegen, ist ein tröstlicher, und kann auf jeden Fall eine wirkungsvolle selbst-erfüllende Prophezeiung sein!
Mein Hirnhälften-Radfahr-Modell
Ich biete meinen Schülerinnen und Schülern immer folgendes Modell an: Wenn ich Rad fahre und mich eine Biene in eine Fußsohle sticht, kann ich nur noch mit einem Fuß treten. (Nein, keine Diskussion, ob es nicht unter qualvollen Schmerzen doch mit dem gestochenen Fuß auch geht!)
Frage: Geht es dann leichter oder schwerer, wenn ich nur noch mit einem Fuß Rad fahre? Die meisten Schülerinnen und Schüler stimmen mir zu, dass es mit einem Fuß schwerer geht. Ich vergleiche dann die Füße mit den Hirnhälften und das Rad fahren mit dem Denken: Wenn Rad fahren mit zwei Füßen einfacher geht als mit nur einem Fuß, geht wohl auch Denken mit beiden Hirnhälften einfacher als mit nur einer – und bei diesen links-rechts-Koordinationsübungen sind definitiv beide Hirnhälften heftig im Einsatz!
Gesprochene Konzentrationsübung
Es wird abwechselnd auf Englisch und Deutsch gezählt, also One – zwei – three – vier – five – sechs – seven – acht… mit der kleinen Verschärfung, dass nicht reihum gezählt wird, sondern Sie zeigen auf die nächste Schülerin oder den nächste Schüler, die oder der drankommt. Das garantiert, dass die Konzentration nicht nur bei dem oder der nächsten aufrecht bleibt, sondern bei allen! (Das Lesen eines gegenderten Textes ist übrigens auch eine gute Konzentrationsübung, falls Sie das gerade bemerkt haben! 😉)
Konzentrationsübungen auf dem Papier
Man kann zum B . ispi . l in . in . m T . xt . in . n Buchstab . n durch . in . n Punkt . rs . tz . n
Just t . ll your stud . nts that Mira has p . rform . d a magic trick and that sh . has tak . n away on . vow . l !
Zu jedem beliebigen Text kann man eine Vielzahl von Aufgaben stellen (nicht alle zugleich natürlich!):
Finde alle Wörter, in denen 2 e vorkommen! zB even, together, been
Unterstreiche alle Wörter mit 5 Buchstaben (oder alle Wörter mit 3 und 5 Buchstaben)
Kreise alle Wörter ein, in denen ein Doppelkonsonant oder – vokal vorkommt (getting, soon, less…)
Finde jede Buchstabenkombination –rt- oder -en-
Oder eher einfacher: streiche jedes m durch und kreise jedes i ein!
Oder man ändert die Wortgrenzen:
EI NEZEH NJÄH RIGES AGTZ UEINE RNEUNJ ÄHR IGEN: ICHW EIS SSCHO NWIEM ANKIN DERKR IEGT! DASA GTDIE NEUNJÄ HRIGEZ URZEHNJ ÄHR IGEN:I CHWE IS SSCH ONWIEM ANKE INEKR IEGT! (bitte altersgerechte Texte auswählen! ;-))
Ofco urs eiti sals opos siblet ocho osea simp leen glish texti nwhi chyo udele tea llcom masan dcapi tall ett ers. Ju sttak eouta llemp tysp aces andin sertn ewo nes. Pheeeew!
Wichtig für alle Übungen: Kurz halten und nicht überstrapazieren!
„Die Kinder heute können sich einfach nicht mehr konzentrieren!“ – ein häufiges Gesprächsthema in unseren Konferenzzimmern. Doch was steckt dahinter? Als Konzentrationstrainerin beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit dieser Frage und bin einen großen Schritt weitergekommen, als ich von den frühkindlichen Reflexen erfuhr.
Frühkindliche Reflexe
Mororeflex
Kinder, die sich sehr leicht ablenken lassen, auf die viele Reize scheinbar ungefiltert einprasseln, haben meist noch einen aktiven Mororeflex. Für diese Kinder sind alle Reize gleich stark und das Gehirn kann nicht filtern, es kann Unwichtiges nicht ausblenden. Diese Kinder fallen uns auch auf, weil sie bei Listenings mit Hintergrundgeräuschen kaum etwas verstehen. Der Körper ist ob der Reizüberflutung ständig gestresst und schüttet die Stresshormone Adrenalin und Kortisol aus. Die Strategien mit diesem Problem umzugehen sind vielfältig, die einen sind schüchtern und ziehen sich zurück, andere werden aggressiv und sind permanente Störenfriede in der Klasse.
Symmetrisch Tonischer Nackenreflex (STNR)
Ist der symmetrisch tonische Nackenreflex bei einem Kind noch aktiv (und er ist bei vielen Kindern aktiv), möchte der Körper reflexartig die Hände beugen und die Beine strecken, wenn sich der Kopf beugt oder streckt. Nackenbewegungen sind aber in der Schule permanent notwendig, beispielsweise vom Blick auf die Tafel/Whiteboard zum Blick ins Heft. Darf man sich da wundern, dass diese Kinder im Klassenzimmer kaum sitzenbleiben können? Ihre Hände möchten sich beugen, was Sie beim Schreiben behindert und die Füße möchten sich strecken. Viele setzen sich deshalb intuitiv auf ihre Beine oder schlingen die Beine um die Stuhlbeine. Oft liegt die Ursache für einen noch aktiven symmetrisch Tonischen Nackenreflex am Auslassen der wichtigen Krabbelphase in der Kindheit.
Babkinreflex
Ist hingegen der Greifreflex oder der Babkinreflex noch da, fällt das Schreiben schwer und die Stifthaltung ist verkrampft. Denn wird die Handinnenfläche berührt (zum Beispiel vom Stift), dann krallen sich reflexmäßig die Finger zusammen. Ganz schön schwierig, etwas schreiben zu müssen, wenn die Hand immer ganz etwas anderes tut als man möchte, nicht wahr? Auch verständlich, dass man durch dieses Handicap nicht immer darauf achten kann, wie ein Wort genau geschrieben wird. Und alle nennen einen einfach schlampig…
Alle diese Kinder werden mir mit „Konzentrationsproblemen“ vorgestellt, doch mittlerweile weiß ich, dass dies nur ein Pauschalsymptom für verschiedene Probleme ist, wie beispielsweise Schlafprobleme oder Bauchschmerzen.
Reflexintegrationstraining
Das Wissen über Reflexe und ihre Auswirkungen würde jedem Lehrer guttun. So helfen Sie beispielsweise einem Kind mit aktivem Symmetrisch Tonischem Nackenreflex (STNR), wenn es entweder nur zuhören/zusehen muss oder nur schreiben muss, weil dann die Nackenbewegungen wegfallen. Oder man legt ihm das Buch, aus dem es abschreiben muss, etwas höher hin, damit es den Nacken nicht bewegen muss.
Da dieses Thema durchaus komplex ist, empfehle ich, Kinder mit Konzentrationsproblemen nicht nur zum Psychologen zu schicken, um das Kind auf ADHS zu diagnostizieren, sondern die Eltern auf Reflexintegrationstraining aufmerksam zu machen. So wird das Problem an der Ursache bearbeitet, anstatt die Kinder mit Pillen ruhigzustellen oder funktionstüchtig zu machen.
Empfehlenswerte Informationsquellen:
Uns, die wir gut Englisch können, steht auf Youtube viel Wissen zur Verfügung zu den Reflexen und wie sie die Kinder beim Lernen beeinträchtigen. Am spannendsten finde ich persönlich die Videos der amerikanischen Therapeutin Kathy Johnson von „Pyramid of Potentials“. Hier erklärt sie beispielsweise den bereits erwähnten Symmetrisch Tonischen Nackenreflex: youtube.com/watch?v=YZWuOUGDvFU
Ein wertvoller Buchtipp an dieser Stelle ist „Wieder im Gleichgewicht“ von Christine Sieber und Dr. Carsten Queisser. Die optimale Einstiegslektüre, verständlich geschrieben.
Hier gibt’s weitere Informationen und sneak peeks in easy 3:
Themen und Inhalte
1 Friendship
2 Different countries, different cultures
3 Teenage life
4 Heroes and great achievers
5 Entertainment
Für alle Inhalte (Topics, Units) gilt: altersgerecht – real-life – zeitgemäß.
Characters
Auch die easy-Characters verändern sich (physisch und psychisch!) und wachsen mit den SchülerInnen mit. Mit Eintritt der Pubertät wird die bisher kindliche Anmutung sukzessive zum Teenie-Aussehen und -Benehmen.
Neues Format
Wie Sie im Titelbild oben sehen können, kommt easy 3 im Hochformat.
Storyline
Alle Illus: Lili Richter, Wien *
Die easy-Figuren dienen als ‚roter Faden‘, der für die Kontextualisierung von Inhalten (Geschichten und Realia-Texte im Magazine-Style) sorgt. Die Characters sind nur noch zum Teil ‚Akteure‘. Sie bilden vor allem einen vertrauten Rahmen um die Inhalte (i.e. Kontext als ‚Scaffold‘, d.h. Hilfestellung).
Dieser Zugang entspricht dem real-life-Fokus und der Lebenswelt der SchülerInnen (d.h. es geht nicht mehr um magic und um faszinierende „erfundene Geschichten“). Das zeigt sich deutlich in den längeren Realia-Texten und entsprechenden Textsorten (z.B. blog posts, reviews, diary entries, adverts, etc.)
Noch ein paar sneak peeks mehr…
Ein zentrales Thema bei allen Jugendlichen dieser Altersgruppe: making and keeping friends. Eine reiche Quelle für Texte und Textsorten über Freundschaft(en) sind Young Adult Fiction books – so z.B. eine ‚graphic novel‘.
Mehrschrittige Task (skim-scan reading, spoken interaction mit Redemittel als ‚scaffolding‘)
Working with Words: Wortschatzarbeit im Bereich ‘word classes and word formation’
You first: Differenzierung-Individualisierung-Personalisierung made easy: komplexe Task (Vorwissen, Recherche, spoken interaction) mit Verweis zu Methodenkompetenz
Sie sehen: Es bleibt (weiterhin) spannend … 😊
* Alle Abbildungen stammen aus der Einreichversion vom Oktober 2020
Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 begleiten wir eine Mittelschule, in der die 1. Klassen zum ersten Mal mit easy arbeiten. In den Gesprächen mit den Lehrer/innen erhalten wir wertvolle Rückmeldungen zum Unterrichten und Lernen mit easy.
Das zweite Semester des Schuljahres ist seit einigen Wochen in vollem Gange, Zeit für eine erste Rückschau:
In einem Schuljahr, das von distance learning und Schichtbetrieb geprägt ist, auch noch ein neues Lehrwerk in den 1. Klassen: War das eine besondere Herausforderung?
Lehrer/innen: Am Anfang war die Umstellung natürlich groß, weil sich alle Kolleg/innen neu orientieren mussten: der Umgang mit den 4 Bestandteilen des easy Student’s Kit, alle Schüler/innen bei digi4school / scook anmelden, den Schüler/innen und Eltern zeigen, wie sie die easy App und Mediathek auf ihrem Smartphone installieren können usw. Doch inzwischen haben wir mit den Kindern eine Routine gefunden, die gut funktioniert. Den easy folder haben alle in der Schule, dort bleiben die Teile des Student’s Kit, die wir gerade nicht brauchen. Wir haben den Schüler/innen auch erklärt, dass sie im easy folder die vocab– und grammar-Teile von allen vier Jahren sammeln werden.
Wie sieht Ihre Stundenvorbereitung mit easy aus?
Lehrer/innen: In der derzeitigen schwierigen Phase, in der die Lehrer/innen Präsenz- und Distanzunterricht jonglieren müssen, profitieren alle sehr von der klaren Struktur des easy book mit dem Lernpfad und den Verweisen auf grammar, vocab und auf das easy pad. Das ist eine große Erleichterung bei der Vorbereitung, aber auch die Kinder kommen im distance learning sehr gut zurecht.
Der Teacher’s Guide ist eine sehr wichtige Planungshilfe: Die Vorschläge in der rechten Spalte lesen wir immer! Auch wenn wir nicht alles umsetzen, finden wir interessante Anregungen und neue Ideen.
(Ein Klick auf das Bild öffnet eine vergrößerte Ansicht in einem neuen Tab/Reiter)
Eine Lehrerin: „Mit easy fällt mir die Planung der Stunden leichter denn je und es spart echt viel Zeit.„
Wie kommen easy book und pad im Unterricht zum Einsatz?
Lehrer/innen: In einer produktiven Stunde machen wir eine Doppelseite, oben mit dem Bildimpuls oder kurzen Texten und unten den passenden Tasks. Das funktioniert wirklich gut, weil Input und Tasks genau aufeinander abgestimmt sind. Die Tasks im easy pad eignen sich dann perfekt als Hausübung. Zusätzliche Arbeitsblätter verwenden wir nicht, weil so viel Material im book und im pad vorhanden ist.
Eine Lehrerin: „Die Kinder lieben die Wimmelbilder. Sie entdecken alle möglichen Details und fragen nach ganz vielen zusätzlichen Vokabeln. Da sind alle dabei.„
Alle Illus: Lili Richter, Wien
Wie sieht die Wortschatzarbeit mit easy aus?
Lehrer/innen: Grundsätzlich werden Vokabeln ganz viel durch die verschiedenen Tasks im book und pad gefestigt und wiederholt. Die My new words-Seiten im easy book verwenden wir immer als Lernwortschatz und wir verwenden diese Seiten ganz unterschiedlich zum Wiederholen: Manchmal bilden die Schüler/innen Sätze mit den Bildern und Wörtern oder bei den Mind-maps machen sie dann noch eigene Mind-maps.
Eine Lehrerin: „Wir haben in Unit 6 statt einer class party eine snowball party geplant und eine Einladung mit WhatsApp gestaltet. Da waren alle mit Eifer dabei.„
Lehrer/innen: Für die ausführliche Vokabelliste im easy vocab-Teil nehmen wir uns immer genügend Zeit: Wir öffnen die Liste im E-book und die Schüler/innen verwenden in ihrem vocab-Heft einen Textmarker, um die wichtigen Wörter und Phrasen zu markieren. Abschreiben lassen wir die Schüler/innen die Listen nicht mehr. Wir üben dafür die Aussprache der Wörter und Phrasen und sehen uns die Beispielsätze an, denn so erkennen die Schüler/innen, wie die Wörter wirklich verwendet werden. Wir betonen, dass die vielen Phrasen besonders nützlich sind beim Schreiben und Sprechen, z.B. bei den daily routines.
Wie gehen Sie mit Grammatik in easy um?
Lehrer/innen: Bei den grammar spots ist der Lernpfad sehr hilfreich: Denn einerseits verweist er auf die passende Nummer im easy grammar-Teil, wo die Grammatik mit Beispielen erklärt wird, und andererseits auf die passenden Tasks im easy pad. Das Übungsmaterial im book und im pad ist abwechslungsreich und aus unserer Sicht ausreichend.
Eine Lehrerin: „Meine Kollegin und ich finden es gut, dass mit dem magic wand auf eine Struktur oder Besonderheit nur kurz hingewiesen wird, ohne zu einer großen Erklärung auszuholen.„
Nutzen Sie auch den induktiven Grammatikansatz zum entdeckenden Lernen in easy?
Lehrer/innen: Bisher haben wir immer zuerst die Erklärung im grammar-Teil besprochen und dann haben die Schüler/innen die Aufgabenschritte im Grammar spot gemacht.
Eine Lehrerin: „Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die fortgeschrittenen Schüler/innen selbst etwas herausfinden können ohne vorherige Erklärung.„
Noch einmal zu den Tasks: Ist hier Ihrer Meinung nach für alle Schüler/innen etwas dabei?
Lehrer/innen: Bei reading und listening sind recht abwechslungsreiche Aufgabenformatemit anspruchsvollen und leichteren Aufgabenstellungen, so dass das Lese- und Hörverstehen sehr vielfältig trainiert wird. Was die Schüler/innen motiviert, ist, dass sie bei vielen Tasks etwas aus ihrem Leben einbringen können.
Eine Lehrerin: „Passend zur Coronazeit, in der viele Menschen zu Hause sind und ein Haustier haben möchten, haben wir in Unit 7 im book auf S. 63, Task 5 die Frage Why is it difficult to have a pet? diskutiert. Die Kinder waren total interessiert und wollten ganz viele Gründe formulieren.„
Lehrer/innen: Bei den Schreib- und Sprechaufgaben merkt man natürlich bereits Unterschiede zwischen den leistungsstärkeren und -schwächeren Schüler/innen, aber bei vielen Tasks kann jede/r nach seinem/ihrem Können den Auftrag ausführen und das Lernziel dennoch erreichen.
Wie lautet Ihr Zwischenfazit?
Lehrer/innen: Wir glauben, dass der Start mit easy an unserer Schule gut geglückt ist. Wir arbeiten sehr gerne mit easy, vor allem auch wegen der klaren Struktur. Die Schüler/innen sind begeistert von den großen Bildern und auch von den modernen Songs, vor allem lieben sie die easy App.
Wir haben bereits entschieden, dass wir im kommenden Schuljahr mit easy 2 in den 2. Klassen weitermachen und in den 1. Klassen wieder mit easy 1 starten.
Eine Lehrerin: „Das Vorbereiten und das Unterrichten macht richtig Spaß. Ich muss sagen: Ich freue mich auf jede Englischstunde mit easy.„
Wollen Sie noch mehr zur Arbeit mit easy und den didaktischen Möglichkeiten erfahren? Dann könnten diese Blogbeiträge noch interessant sein:
Komplexität im easy 1 & 2 book und pad & Hinweise im Teacher’s Guide
Komplexe bzw. anspruchsvollere Tasks sind auch integrierter Bestandteil der Units:
In easy 1 & 2book kommen komplexe Tasks zu verschiedenen Kompetenzbereichen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) vor.
Die Formate in easy pad dienen vorrangig der Festigung von sprachlichen Mitteln (Grammatik, Wortschatz) und können von den Schüler/innen selbstständig bearbeitet werden. Aber easypad enthält auch komplexere Aufgabenstellungen.
Im Teacher’s Guide sind komplexe Tasksgekennzeichnet (rote Umrandung) und enthalten sehr oft zusätzliche Hinweise und ergänzende Schritte, z.B. als optionale Pre-/While-/Post-tasks oder Follow-ups), mit denen mehr Komplexität oder ein Bezug zur Lebenswelt der Schüler/innen geschaffen werden können.
Sehen wir uns eine Reihe von Tasks an, mit denen Schüler/innen verschiedene Kompetenzen in komplexerer Form trainieren:
Beispiele aus easy book:
Beispiel 1: easy 1 book, S. 99
Hier können sich die Schüler/innen eine lebensnahe Situation vorstellen und eigene Wünsche ausdrücken, zugleich müssen sie ihr ‚Budget‘ im Auge behalten und sich auf die shopping list (= Outcome) mit ihren Partner/innen einigen.
Beispiel 2: easy 1 book, S. 63
‚Komplex‘ heißt nicht unbedingt ‚lange‘: Obwohl die Aufgabe scheinbar kurz ist, ermöglich es den Schüler/innen einerseits, ihr ‚Weltwissen‘ zu aktivieren, um Gründe nennen zu können, und andererseits sind sie gefordert, diese auf Englisch zu formulieren – mündlich, schriftlich, in Partnerarbeit etc., wie es sich für die Unterrichtssituation am besten anbietet. Für Schüler/innen, die Unterstützung brauchen, kann ich als Lehrer/in Scaffolds (sprachliche Mittel usw.) anbieten.
Beispiel 3: easy 2 book, S. 86-87
Alle Illus: Lili Richter, Wien
Beim Lernziel Talking about superlatives sind zuerst auf S. 86 Karten zu Fantastic animals enthalten und dann auf S. 87 die Anleitung, wie in c) beschrieben.
Diese Teilaufgabe gewinnt an Komplexität, wenn sie z.B. mit Internetrecherche verbunden wird oder die Schüler/innen zur Gestaltung mehrerer Karten wie in der Abbildung angeregt werden. Das entstandene Kartenspiel können die Schüler/innen in Gruppen zur Festigung des Superlativs verwenden – analog zum Beispieldialog der Lehrwerkskinder.
Beispiel 4: easy 2 book, S. 37
Komplexität beschränkt sich nicht auf produktive und interaktive Tasks, sondern spielt auch bei den rezeptiven Kompetenzen, hier: Reading eine Rolle. Damit die Schüler/innen, die Fragen in c) beantworten können, müssen sie über Gründe spekulieren und ihre Überlegungen zum Ausdruck bringen. Solche Fragestellungen sind komplexer als die T/F-Statements in a), für die die Schüler/innen Informationen im Text finden.
Beispiele aus easy pad:
Beispiel 5: easy 2 pad, S. 44
Schritt a) ist repräsentativ für easy pad-Formate: Der Fokus liegt auf der Wiederholung grammatischer Formen (hier: past tense forms) eingebettet in eine Geschichte. Allerdings folgt auf das gap-filling noch ein offener Schritt, in dem die Schüler/innen aufgefordert werden, ein Ende für die Geschichte zu schreiben (sprachliche Mittel als Scaffolds werden bereitgestellt). Damit endet die Bearbeitung nicht mit dem Einsetzen der Verbformen, sondern es rückt das Verstehen des Textes in den Vordergrund. Denn das ist Voraussetzung, bevor sich die Schüler/innen ausdenken können. Dadurch gewinnt die Aufgabe an Komplexität und verschiedene Kompetenzen werden verknüpft.
Beispiel 6: easy 2 pad, S. 44
Der erste Schritt a) ist ein gelenktes Übungsformat, wie sie im easy pad vorkommen: Der Fokus liegt auf der Festigung einer Struktur (hier: comparatives) eingebettet in einen passenden Kontext. Darauf folgt ein anspruchsvollerer nächster Schritt b), bei dem die Lebenswelt der Schüler/innen einbezogen wird und Schritt a) als Model (= Scaffolding) dient. Als Follow-up können die Schüler/innen ihre Poster ebenso vergleichen.
Beispiel 7: easy 2 pad, S. 56
Diese Listening-Tasks sind Teil von Check what you know: Schritt a) setzt auf Verständnis der gehörten Information, wobei die Items unterschiedlich anspruchsvoll sind, Schritt b) fordert als komplexere Erweiterung von a) von den Schüler/innen eine Begründung für false-Statements. Um die letzte Teilaufgabe beantworten zu können, müssen die Schüler/innen das Gehörte interpretieren bzw. daraus Schlussfolgerungen ableiten. Diese dreischrittige Listening-Sequenz bietet durch die unterschiedlich hohen Ansprüche auch Differenzierungsmöglichkeiten.
Fassen wir abschließend die Ansätze in easy zusammen, die Komplexität integrieren:
Tasks knüpfen häufig an die eigene Lebenswelt der Schüler/innen an und ermöglichen ihnen, Vor- oder Weltwissen zu aktivieren.
Der Zugang bei komplexen Tasks ist offen: Es gibt viele Möglichkeiten der erfolgreichen Umsetzung, bei der die Schüler/innen ihre kommunikativen Kompetenzen (rezeptiv, produktiv und interaktiv) trainieren und unter Beweise stellen können (oft in Kombination).
Bei interaktiven und produktiven Tasks ist das Lernergebnis (Outcome) klar definiert, woraus sich ein übergeordnetes Lernziel ableitet.
In umfangreicheren komplexen Tasks sind Schritte und Strukturen vorgegeben und es gibt meist ein Scaffolding-Angebot für Schüler/innen, die das in Anspruch nehmen wollen (z.B. sprachliche Mittel oder Ideen); dennoch kommt den Lehrer/innen weiterhin eine zentrale Rolle zu, diese Hilfestellungen zu ergänzen, vor allem auch in Form von Monitoring und Feedback, während die Schüler/innen die Tasks bearbeiten.
Komplexe Tasks beinhalten als wichtiges Element sehr oft die Interaktion der Lernenden oder lassen sich einfach um diesen Lernweg ergänzen, z.B. das Lernergebnis präsentieren oder austauschen.
Insgesamt regen viele Tasks die Schüler/innen zu problemlösendem, vernetztem Denken und zu individuellen Lösungswegen an und sind daher spannender als kleinschrittige Aufgaben mit vorhersehbaren Antworten.
Der erste Blogbeitrag zu „Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 1)“ definiert „komplexe Aufgaben“ gemäß der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Die Mittelschule: Änderungen ab dem Schuljahr 2020 /21 im Überblick [1], S. 32, als Aufgaben, die „das strategische und problemlösungsorientierte Denken fördern“. Der Beitrag enthält auch eine Darstellung der vier Stufen von Webbs Depth of Knowledge, wonach komplexe Aufgaben den Stufen 3 und 4 (kompetenzorientiert) zuzuordnen sind.
Webbs Depth of Knowledge
In easy gibt es verschiedene Ansätze, komplexe Tasks zu integrieren:
auf den Challenge-Seiten, die im easy 2 book in jedem der fünf Topics einmal vorkommen; → Challenge-Tasks haben wir im ersten Blogbeitrag genauer betrachtet.
auf den My task-Seiten, die am Ende jedes Topic in easy 1 & 2 book vorkommen und eine komplexe, mehrschrittige Aufgabenstellung mit persönlichem Bezug umfassen; → Beispiele folgen in diesem Beitrag.
als einzelne Tasks in verschiedenen Units im easy 1 & 2 book und pad, die im Teacher’s Guide auch markiert (rote Umrandung) bzw. nach Webbs Stufen ausgezeichnet sind; → Verschiedene Beispiele dazu finden Sie im dritten Beitrag zu diesem Thema.
My task
In easy 1 und 2 bildet die My task-Seite immer den Abschluss eines Topic.
Hier eine komplexe Aufgabe aus easy 1 book:
My task: A new zoo
(am Ende von Topic 5/Unit 15 in easy 1 book, S. 129)
Illus: Lili Richter, Wien. (Ein Klick auf das Bild öffnet eine vergrößerte Ansicht in einem neuen Tab/Reiter)
My task-Aufgabenstellungen kommen teilweise einer „Modellierung realer Problemstellungen“ nahe, wie sie Wolfgang Hallet [2] (2013, S. 2-3) für seine Auffassung von komplexen Kompetenzaufgaben fordert. Problem-solving ist laut Hallet das übergeordnete Merkmal aller komplexen Kompetenzaufgaben; das deckt sich auch mit der Definition in der bmbwf-Broschüre. Als weitere Merkmale einer solchen Aufgabe beschreibt Hallet:
sie umfasst Themen, wie sie in der Lebenswelt der Schüler/innen vorkommen;
sie ist offen (nicht geschlossen, wo es nur eine richtige oder falsche Lösung gibt);
sie definiert ein klares Lernergebnis (Outcome) – ein fertiges ‚Produkt‘, das die Schüler/innen erreichen sollen;
sie organisiert die Lern- und Arbeitsschritte auf dem Weg zum fertigen Produkt, ohne die Lösungswege kleinschrittig vorzugeben;
sie umfasst die notwendigen Materialien, Modelle und Anweisungen;
sie bietet auch Unterstützungsangebote (Scaffolding), die die Schüler/innen individuell und je nach Bedarf in Anspruch nehmen können (siehe dazu den Blogbeitrag: „Individualisierung durch Scaffolding„;
sie erfordert von den Schüler/innen die Entwicklung und Anwendung von problemlösenden Strategien sowie kognitiven, sozialen und kommunikativen Kompetenzen in der Fremdsprache;
sie formuliert daher kompetenzorientierte Lernziele aus der Sicht der Schüler/innen: I can …
Komplex wird eine Aufgabe durch die Orientierung an realen Situationen und durch die Integration einer Vielzahl von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Hallet (2013, S. 10) betont, dass ‚komplex‘ nicht gleichzusetzen ist mit ’schwierig‘:
„Für frühe Lernstufen muss der Situations- und Problemlösungsgehalt (z.B. sprachlich-diskursiv) vereinfachend modelliert werden. (…) Die Bearbeitung von komplexen Aufgaben muss von Beginn des Fremdsprachenlernens an (…) eingeübt werden, damit sich Routinen einstellen.„
Zurück zu unserem Beispiel My task: A new zoo – erfüllt es die Merkmale nach Hallet?
zum Thema (zoo) werden die Schüler/innen einen Bezug herstellen können;
die Aufgabenstellung ist offen, denn in der Gestaltung und sprachlichen Umsetzung sind die Schüler/innen völlig frei;
es gibt einen klar definierten Outcome: a brochure for the zoo’s English visitors;
die Aufgabe wird durch mehrere Lern- und Arbeitsschritte vorstrukturiert, um die Bewältigung leichter zu machen, ohne aber einen bestimmten Lösungsweg vorzuzeichnen;
die Aufgabe beinhaltet Anweisungen, aber auch Ideen und Tipps zur ‚Lösung‘;
mit der Vorstrukturierung, den Ideen und Tipps bietet easy einen gewissen Scaffolding-Rahmen, aber in der gesamten Arbeitsphase kommt den Lehrpersonen noch eine zentrale Rolle zu, weitere Hilfestellungen anzubieten, z.B.: als Arbeitsvorbereitung Material mitbringen (lassen); die bestmögliche Form der Interaktion und Zusammenarbeit organisieren; die Gesamtstruktur der Broschüre besprechen; sprachliche Mittel sammeln (lassen); laufend Feedback einbringen usw.
um diese Aufgabe erfolgreich zu lösen, sind die Schüler/innen gefordert, vielfältige Kompetenzen anzuwenden, die jedenfalls strategisches und in Teilen auch erweitertes Denken(Webbs Stufen 3 und 4) erfordern: sie müssen zusammenarbeiten, die Struktur der Broschüre planen, sich ihren Zoo bildlich vorstellen und davon eine Karte zeichnen, sie müssen entscheiden, welche Informationen für Besucher wichtig sind, sie müssen einen informativen Text verfassen, sie müssen die Präsentation ihrer Broschüre vorbereiten und schließlich begründen, welche Broschüren ihnen gefallen;
kompetenzorientierte Lernziele aus der Sicht der Schüler/innen: I can … sind nicht ausdrücklich formuliert, lassen sich jedoch aus den verschiedenen Lern- und Arbeitsphasen leicht ableiten, z.B. I can draw a map of our zoo and label it, I can describe what visitors can/not do when they visit the zoo; I can say why I like a brochure …
Ein anderes My task-Beispiel aus easy 2 book zeigt, dass die Komplexität von Tasks auch an die Bedürfnisse der Schüler/innen angepasst werden kann. Die Basisaufgabenstellung sieht wie folgt aus.
Je nach Anleitung zu den einzelnen Schritten kann es eine Aufgabe nach Webbs Stufe 2 sein, die aber auch komplexer nachWebbs Stufe 3 gestaltet werden kann.
Als Lehrer/in kann ich die Schüler/innen bei Bedarf mit weiteren Arbeitsschritten versorgen. So kann es für Schüler/innen, die mehr Vorgaben zur Struktur oder zusätzliche lexical chunks benötigen, ein entsprechendes Scaffolding-Angebot geben.
Es bietet sich auch an, mündliche Interaktion der Schüler/innen als zusätzlichen Schritt vorzusehen. Hier kann es für manche Schüler/innen sinnvoll sein, ihnen weitere sprachliche Mittel mit Hinweisen auf passende Tenses (für past, present, future) zu geben oder ihnen die Möglichkeit einer schriftlichen Vorbereitung auf den mündlichen Austausch zu geben. So werden verschiedene kommunikative Kompetenzen kombiniert.
Verschiedene Anregungen zur Verwendung der My task-Seiten stehen den Lehrer/innen im Teacher’s Guide zur Verfügung.
Nach den komplexen Aufgaben, wie sie in den Challenge– und My task-Abschnitten vorkommen, wenden wir uns im dritten und letzten Teil der Blogbeiträge dem Thema „Komplexe Aufgaben – easy Tasks“ komplexen Tasks zu, die integrierter Bestandteil von Units in easy 1 & 2 book & pad sind.
[2] Hallet, W. (2013). Die komplexe Kompetenzaufgabe. Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, 124, 2-11. Hallet erklärt sein Modell komplexer Kompetenzaufgaben auch in einem Video, abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=1sxMiy4VdHg&feature=emb_logo
In der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Die Mittelschule: Änderungen ab dem Schuljahr 2020 /21 im Überblick [1], S. 32, widmet sich im Abschnitt FAQs ein Unterkapitel dem Thema „Aufgabenstellungen / Schularbeiten“. Darin wird die Frage „Was sind komplexe Aufgabenstellungen?“ wie folgt beantwortet:
„Der Komplexitätsgrad einer Aufgabenstellung zeigt sich darin, welche Art der Denkleistungen die Aufgabenstellung von Schülerinnen und Schülern fordert und welche Wege der Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung Schülerinnen und Schüler beschreiten, um zu einer Lösung zu kommen. Einen Plan entwickeln, Daten und Belege verwenden, Lösungswege argumentieren sind komplexe Anforderungen und stellen somit einen höheren kognitiven Anspruch dar, als das Wiedergeben von Informationen und Fakten oder das Anwenden von einfachen Verfahren. Da komplexe Aufgabenstellungen das strategische und problemlösungsorientierte Denken fördern, sind im Unterricht auch Schülerinnen und Schüler, die dem Leistungsniveau „Standard“ zugeordnet sind, mit komplexen Aufgabenstellungen zu konfrontieren und bei deren Bearbeitung und Bewältigung zu unterstützen.“
Aufgaben werden hier nach Webbs Depth of Knowledge [2] in vier Stufen (Levels) eingeteilt:
Webbs Depth of Knowledge
Komplexe Aufgabenstellungen fallen weitgehend in die Stufen 3oder 4 nach Webb, in denen Lernende gefordert sind, strategisches oder erweitertes Denken anzuwenden und Kompetenzen zur Aufgabenbewältigung benötigen – Kompetenz als Verbindung von „Wissen, Können und Handeln“ [3].
Der dahinter liegende Grundgedanke ist: „Das tägliche Leben ist komplex. Um unsere Schülerinnen und Schüler im Alltag gut handlungsfähig zu machen, sollten sie auch im Schulalltag regelmäßig und selbstverständlich mit komplexen Aufgaben konfrontiert werden.“ (Bergmann/Rothböck 2015) [4]
Was sind komplexe Aufgaben konkret für den Fremdsprachenunterricht, in dem die Entwicklung kommunikativer Kompetenz das übergeordnete Lernziel darstellt?
Beantworten wir die Frage mit Beispielen aus easy:
2. Welche komplexen Aufgabenstellungen finde ich in easy?
easy integriert Tasks, die von den Schüler/innen komplexere Denkleistungen erfordern oder ihnen individuelle Lösungswege ermöglichen, in verschiedener Weise:
Challenge: dieser Abschnitt kommt im easy 2 book in jedem der fünf Topics einmal vor als Abschluss einer Unit. Eine Challenge umfasst meist einen längeren schriftlichen Impuls und mehrere anspruchsvolle Tasks, die über die bloße Wiederholung von bekannten Inhalten hinausgehen. → Was diese Abschnitte komplex macht, sehen wir uns weiter unten an.
My Task: diese mehrschrittigen Aufgabenstellungen mit einem klar definierten Outcome bilden schon im easy1 book den Abschluss jedes Topic. →Diese Art komplexer Tasks steht im Fokus des Blogbeitrags„Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 2)„.
einzelne komplexe Tasks, die mehrschrittiger oder offener angelegt sind, als Teil einer Unit im easy 1 & 2 book & pad →Beispiele dafür finden Sie im Blogbeitrag „Komplexe Aufgaben – easy Tasks (Teil 3)„.
Komplexe Tasks sind im easy 2 Teacher’s Guide markiert und nach Webbs Stufen ausgezeichnet.
Sehen wir uns Beispiele von Challenge-Tasks genauer an:
Challenge
Im easy 2 book ist, wie oben schon erwähnt, in jedem Topic am Ende einer der drei Units ein Challenge-Abschnitt mit verschiedenen Tasks enthalten, zum Beispiel:
Diese Challenge bildet den Abschluss des grundsätzlich vertrauten Themenbereichs free time mit dem übergeordneten Lernziel: reflecting on how you spend your free time.
Der schriftliche Impuls ist eine Art ‚psychologischer‘ Test mit einer ‚Auswertung‘ zu Freizeittypen, ein Test wie ihn die Schüler/innen möglicherweise aus Teen Magazines kennen. So entsteht ein Bezug zu ihrer Lebenswelt nicht nur allgemein über das Thema free time, sondern auch über diese Textsorte.
Die einzelnen Tasks auf der Seite darunter sindnach Webbs Depth of Knowledge unterschiedlich komplex: Sie können teilweise der Stufe 2, aber auch der Stufe 3 zugeordnet werden. Letzteres ermöglicht den Schüler/innen, verschiedene kommunikative Kompetenzen (schriftliche Produktion, mündliche Interaktion) mit problemlösungsorientiertem und strategischem Denken zu kombinieren.
Tasks 1 und 2 gehen über reines checking comprehension hinaus, für die es nicht die eine richtige Antwort gibt. Sie umfassen mehrere Schritte und stellen einen persönlichen Bezug zu den Schüler/innen her. Es wird außerdem kritische Reflexion angeregt: In Task 2 sind die Schüler/innen aufgefordert, ihr Testergebnis zur eigenen Selbstwahrnehmung in Relation zu setzen – und schriftlich zu begründen (Webb Stufe 3).
Task 3a ist ein geschlossenes Format, mit dem Leseverstehen überprüft wird; dazu müssen die Schüler/innen Informationen aus den Sprechblasen und dem Impuls kombinieren (Webb Stufe 2).
Task 3b erfordert schriftliche Produktion: Die Aufgabenstellung ist offen und die Schüler/innen sind frei in der Gestaltung (Webb Stufe 3). Für Schüler/innen, die Hilfestellungen benötigen, steht aber auch ein Scaffolding-Angebot zur Verfügung: einerseits durch die Auswahl an Ideen von ‚Freizeittypen‘ und die bereit gestelltenlexical chunks; andererseits dienen die ‚Testauswertungen‘ auf S. 86 als Model texts.
Task 4 ermöglicht den Schüler/innen mündliche Interaktion in der Form eines Rollenspiels, das mit einem (zumindest lebensnahen) Setting, vier Rollen und einem Outcome lose vorstrukturiert ist:
Problemlösendes Denken ist notwendig, weil die Rollen ein gewisses Dilemma in sich bergen. Die Schüler/innen haben die Challenge, Vorschläge zu machen, Kompromisse zu schließen und sich auf etwas zu einigen: a list of weekend activities (= Outcome). (Webb Stufe 3)
Als Scaffolding können die Schüler/innen das Vorwissen aus den vorangehenden Tasks verwenden, aber es stehen auch einige sprachliche Mittel zur Verfügung.
Für die Durchführung bieten sich noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten und Formen des Scaffolding an, z.B.:
Role cards, die die Schüler/innen selbst mit typischen Eigenschaften oder likes/dislikes ergänzen;
andere, selbstgewählte Rollen als die vorgegebenen;
konkrete Vorgaben zur Präsentation des Outcome usw.
It’s magic! als creative, collaborative writing task bildet den Abschluss der Challenge-Seiten. Hier können die Schüler/innen ihre eigenen Ideen mit jenen der anderen Gruppenmitglieder verbinden und sprachlich umsetzen, außerdem bekommen sie Gelegenheit zur Präsentation und Bewertung (Webb Stufe 3).
Andere Challenge-Seiten bieten auch komplexe Tasks nach Webbs Stufe 4, die die Schüler/innen zu erweitertem Denken anregen und auch mehr Zeit und Ressourcen beanspruchen. Das Beispiel unten zeigt, dass die Schüler/innen hier zunächst Ideen entwickeln, diese visuell umsetzen können (als Zeichnung oder als Collage mit Bildern aus dem Internet, Zeitschriften usw.), dann aber auch ihre ‚Erfindung‘ und deren Funktionen schriftlich beschreiben und schließlich präsentieren (ob mit mündlicher Erklärung oder als Posterpräsentation / gallery walk).
[2] Webb beschreibt in diesem Artikel die vier Levels: Webb, N. L. (2007). Issues Related to Judging the Alignment of Curriculum Standards and Assessments. Applied Measurement in Education, 20(7), 7-25.
In den Lehrplänen für die Mittelschulen[1], S. 11, und die AHS[2], S. 14, wird im fünften allgemeinen didaktischen Grundsatz zur „Förderung durch Differenzierung und Individualisierung“ bei der methodisch-didaktischen Gestaltung „die Berücksichtigung der jeweils aktuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler“ betont. Neben den Möglichkeiten, die verschiedene Sozialformen (Einzel-, Partner- und verschiedene Gruppenarbeiten) sowie offene Lernformen bieten, wird die große Bedeutung von „Wahlmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler“ hervorgehoben.
Zusätzliche Lernwege und -gelegenheiten zu bestehenden Tasks in easy
In diesem Beitrag wollen wir uns ansehen, wie ich als Lehrer/in zusätzliche Lernwege und Lerngelegenheiten (Learning Opportunities) zu bestehenden Impulsen und Tasks im Lehrwerk schaffen kann und die Schüler/innen dadurch Wahlmöglichkeiten bekommen.
Wie in easy 1 finden wir auch in easy 2 book zahlreiche Bildimpulse. „Aus didaktisch-methodischer Sicht sind die Einsatzmöglichkeiten von Bildern, besonders bei Schülern mit Lernschwierigkeiten, nahezu endlos.“ (Haß/Kieweg 2012 [3], S. 247). So kann mit Bildern Vor- oder Weltwissen oder bekannter Wortschatz aktiviert werden, z.B. mit Fragen, von denen die Schüler/innen einige auswählen und zu zweit Antworten finden: Which museums do you know?, What can you do/see at an art museum? What are some rules for museums?
Alle Illus: Lili Richter, Wien
Bilder eignen sich aber auch für zusätzliche Aktivitäten, bei denen die Schüler/innen einen persönlichen Bezug herstellen können:
Personalisierung kann ich schaffen mit Anleitungen, durch die die Lernenden ihre Ideen einbringen können: Create your mind-map of weekend activities. Sie kann auch mit Partner- oder Gruppenarbeit für mehr Interaktion und Kollaboration verbunden werden: In your groups, compare your mind-maps. Which activities are the same? Which are different?
Input aus dem Lehrwerk, sei es Text, Text mit Bild oder auch gesprochene Sprache, kann ich verwenden, um die Schüler/innen aktiv beim Entdecken von grammatischen Strukturen, von Wortbedeutungen und Wortfeldern oder anderen Mustern miteinzubeziehen:
Mit diesem Beispiel kann ich einen induktiven Grammatikansatz einbringen: Die Schüler/innen versuchen, die Parallelen bei den Verbformen zu beschreiben; mit weiteren Leitfragen (When are they walking home? What are they talking about? What are Jennifer’s plans? And Alex’s? Make a list.) zur Bedeutung dieser Zeitform können sie erkunden, weshalb diese Form in diesem Gespräch verwendet wird. Diese Form der Erkundung zeigt den Schüler/innen alternative Lernwege zur herkömmlichen Präsentation der Grammatikregeln auf, in der sie eine aktive Rolle einnehmen.
Der Input kann später zumindest teilweise als Modell dienen, wenn die Schüler/innen über ihre eigenen Pläne sprechen.
Neben Bildimpulsen und Input kann ich zusätzliche Lerngelegenheiten durch Erweiterung von Lehrwerksaufgaben entwickeln. Nehmen wir das Beispiel einer Schreibaufgabe:
Zur Task-Bewältigung stehen den Schüler/innen je ein Bildimpuls zur Verfügung, zwei für die Textsorte relevante Hinweise (Titel und past simple) und einige sprachliche Mittel. Für manche Schüler/innen können aber zusätzlich pre-writing tasks eine sinnvolle Hilfestellung (=Scaffolding) sein. Ich kann verschiedene Optionen anregen: z.B. dass die Schüler/innen weitere nützliche Wörter und Phrasen sammeln; sich die Szenen, die den abgebildeten Bildern vorausgehen, skizzieren; ihren Partner/innen von dem Unfall zuerst mündlich erzählen. Auch für die post-writing-Phase kann ich weitere Lerngelegenheiten schaffen, indem die Schüler/innen ihre Stories austauschen und sich Feedback geben oder in Kleingruppen ihre fertigen Geschichten vortragen.
Für produktive Tasks (Speaking und Writing) kommt der pre- und post-task-Phase eine wichtige Bedeutung zu, damit Schüler/innen verschiedene Strategien und Wege zur Aufgabenerfüllung erlernen.
Bei den produktiven und interaktiven Tasks bietet es sich oft an, weitere Wahlmöglichkeiten zu schaffen, z.B. um Aufgaben für die Schüler/innen persönlicher oder authentischer zu machen. Bei der oben gezeigten Schreibaufgabe kann statt den vorgegebenen Bildern den Schüler/innen die Option eröffnet werden, über einen eigenen Unfall zu schreiben.
Oder wenn sich Schüler/innen mit einem Thema wenig identifizieren können, kann ich zusätzlich eine andere Kommunikationssituation anbieten:
Für Schüler/innen, die wenig oder nicht gerne lesen, können die Antworten wenig authentisch ausfallen und die Motivation für das Interview gering sein. Wenn sie aber Gelegenheit bekommen über andere habits zu sprechen, die auf sie tatsächlich zutreffen (z.B. listening to music, playing computer games), können sie die Interviewsituation als lebensnäher erleben.
Abschließend können wir die beschriebenen zusätzlichenLearning Opportunities, die sich aus im Lehrwerk enthaltenen Materialien ergeben, und die Lernpotenziale für die Schüler/innen (in der Grafik: SuS) zusammenfassen:
Grafik: Tanja Greil
Bei allen genannten Bereichen spielt die Möglichkeit zur Partner- und Kleingruppenarbeit eine wichtige Rolle: „Peer interaction can provide valuable language learning opportunities in a variety of classroom settings when teachers carefully consider their students, instructional goals, and classroom logistics to find ways to allow their students to reap the benefits of peer interaction in their language learning.“(Adams 2018 [4], S. 14)